Politik/Ausland

Liberia: Stichwahl über Präsidenten hat begonnen

Im westafrikanischen Liberia hat am Dienstag die zweite und entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl begonnen. Dabei tritt der frühere Fußballstar George Weah gegen Vizepräsident Joseph Boakai von der regierenden Einheitspartei (UP) an. Zur Wahl aufgerufen sind rund 2,1 Millionen Menschen. Die Wahlbüros schließen um 19.00 Uhr (MEZ), mit Ergebnissen wird erst in den kommenden Tagen gerechnet.

In der ersten Wahlrunde am 10. Oktober war der frühere Weltfußballer Weah, der in den 1990er Jahren mit Paris Saint-Germain und dem AC Mailand Erfolge feierte, mit rund 38 Prozent der Stimmen vorn gelandet. Boakai kam auf knapp 29 Prozent.

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Wegen "massiver Unregelmäßigkeiten" legte Boakais UP Widerspruch gegen den Wahlgang ein. Die Klagen wurden aber abgewiesen. Wegen der juristischen Auseinandersetzungen wurde die ursprünglich für den 7. November geplante Stichwahl auf den 26. Dezember verschoben.

Knappes Rennen

Beobachter sagen für den zweiten Wahlgang ein knappes Rennen voraus. Der 51-jährige Weah hatte sich 2005 vergeblich um das Präsidentenamt beworben und 2011 vergeblich um das Amt des Vizepräsidenten. Seit 2014 ist der einstige Stürmer Senator. Insbesondere bei jungen Wählern genießt er große Sympathien. Der 73-jährige Vizepräsident Boakai gilt als Kandidat der Kontinuität.

Der für sechs Jahre gewählte Präsident wird am 22. Jänner die Nachfolge der langjährigen Staatschefin und Friedensnobelpreisträgerin Ellen Johnson Sirleaf antreten, die nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren durfte. Das kriegszerstörte Land im Westen Afrikas zählt zu den ärmsten Ländern der Erde. Die schwere Ebola-Epidemie zwischen 2014 und 2016 hat die Wirtschaft zusätzlich belastet.