Politik/Ausland

Kultur hilft: Schauplatz Lemberg

Der Historiker und Kulturmanager Andreas Wenninger hatte die Idee zu diesem Projekt bereits wenige Stunden nach Ausbruch des Kriegs in der Ukraine. Der ambitionierte Leiter des Lemberger Kooperationsbüros der OeAD (Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung) verfolgt auch in diesem Fall zwei konkrete Ziele: „Wir wollen die ukrainische Kunstszene, aber auch humanitäre Projekte unterstützen.“

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Der geborene Wiener, der seit 2000 in Lemberg lebt, derzeit aber von Wien aus agieren muss, wandte sich via Fotoschule Wien an die Fotoschule Lemberg mit dem Namen Diego Maradona. Und die wählte binnen Stunden sechs junge Fotoreporterinnen aus, die seither den Kriegsalltag in der Stadt im Westen der Ukraine mit ihren Kameras festhalten.

Der Grundpfeiler des Projekts Lviv – Windows to the West ist die gegenseitige Wertschätzung: Die Fotografinnen verzichten auf ein Honorar, freuen sich aber, wenn ihre tägliche Arbeit mit einer Spende honoriert wird. Mit dem bisher gespendeten Geld, das der in Lemberg bestens vernetzte Andreas Wenninger sammelt, wurden dringend benötigte Medikamente und Hygienekits gekauft.

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„Nicht alles alleine stemmen“

Dass man auch im westukrainischen Oblast Lemberg auf die Unterstützung aus dem Ausland angewiesen ist, das kann Georg Ecker vom Österreichischen Roten Kreuz bestätigen. Der erfahrene Helfer hat in den vergangenen fast vier Wochen viele Notunterkünfte besucht. Sein Bericht ist präzise: „Es ist großartig, wie sich die Menschen hier gegenseitig helfen, wie schnell sie hier ein effizientes Netz der Nachbarschaftshilfe aufgebaut haben. Dennoch können sie nicht alles alleine stemmen.“

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Mit Spendengeld auch aus Österreich wurden bis dato unter anderem Sanitärkits für die Reinigung der Notquartiere, Duschen, Waschmaschinen und Mikrowellen bei lokalen Firmen gekauft. Oft fehlt es in den eilig umfunktionierten Quartieren für Flüchtlinge auch an einem Wasser- oder Stromanschluss. „Auch hier haben wir bereits helfen können“, sagt der ausgebildete Hydrobiologe Ecker.

Ausgegeben werden übrigens auch Gutscheine (etwa für Lebensmittel). „Damit können die Familien selbst entscheiden, wofür sie das Geld ausgeben.“

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Das Honorar für diese Foto-Tagebücher überweist die Redaktion des KURIER direkt an das Hilfsprojekt.

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KURIER-Hilfsaktion: Weiterhin können Sie für die „KURIER Familienhilfe Ukraine“ spenden: Online jederzeit hier oder per Erlagschein vom Roten Kreuz, bitte unter dem Kennwort „KURIER Familienhilfe“.

Foto-Projekt: Wer die humanitäre Aktion unterstützen möchte, kann eine Spende auf dieses
österreichische Konto überweisen: Raiffeisenlandesbank Wien-Noe, IBAN: AT03 3200 0000 0255 1711 BIC: RLNWATWW. Das Kennwort des Hilfsprojekts lautet: „Lviv – Windows to the West“.