Politik/Ausland

Kritik an Boris Johnson wegen Schulschließungen wächst

Der britische Premierminister Boris Johnson gerät in der eigenen Partei unter Druck, sobald wie möglich wieder die Schulen zu öffnen. Die sind aktuell wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Mehrere Parlamentsabgeordnete von Johnsons Konservativer Partei stellten sich nun hinter eine Elternkampagne, Kinder nach den Halbjahresferien Mitte Februar wieder in die Schulen zu lassen.

Der Chef des Bildungsausschusses, Robert Halfon, forderte am Montag in der BBC einen klaren Plan der Regierung für Schulöffnungen. Die frühere Staatsministerin Esther McVey sagte, Schulkinder seien "die vergessenen Opfer der Pandemie", wie die Zeitung "Telegraph" berichtete. "Wir müssen an ihre Chancen und an ihre Zukunft denken." Der Abgeordnete Ben Bradley sagte der "Sun": "Jeden Tag, an dem sie nicht im Klassenzimmer sind, fallen die am stärksten benachteiligten Kinder in ihrer Ausbildung zurück."

Allerdings rechnet die Regierung Medienberichten zufolge derzeit eher mit längeren Schulschließungen. Arbeitsministerin Therese Coffey sagte dem Sender Sky News, dass die Regierung natürlich die Schulen öffnen wolle. Dafür müssten aber die Neuinfektionen in den Griff bekommen werden.

Um die Schulen schneller öffnen zu können, werden nun Rufe nach deutlich strengeren Regeln in anderen Bereichen laut. So könne es schärfere Maßnahmen in anderen Teilen der Gesellschaft sowie in der Wirtschaft geben, sagte Halfon. Der Chef des Auswärtigen Ausschusses, der Konservative Tom Tugendhat, twitterte: "Schließt die Grenzen, impft die Lehrer, öffnet die Schulen!"

Im Gespräch ist, dass Einreisende aus Hochrisikogebieten verpflichtend 14 Tage in Quarantäne-Hotels verbringen müssen. Andere Politiker gehen noch weiter und fordern diese Pflicht für alle Ankommenden. An diesem Dienstag will sich das Kabinett damit beschäftigen.