US-Botschaft in Kiew nimmt Betrieb wieder auf
Die wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine geschlossene US-Botschaft in der ukrainischen Hauptstadt Kiew nimmt ihren Betrieb wieder auf. Man habe zusätzliche Maßnahmen für die Sicherheit der nach Kiew zurückkehrenden Kolleginnen ergriffen, teilte das US-Außenministerium am Mittwoch mit. Die US-Flagge auf dem Gebäude sei gehisst worden. "Wir sind entschlossen, uns den vor uns liegenden Herausforderungen zu stellen", sagte der Sprecher des Ministeriums Ned Price.
Die USA hatten ihre Botschaftsgeschäfte vor rund drei Monaten von der Hauptstadt Kiew zunächst in die westukrainische Stadt Lwiw nahe der Grenze zu Polen verlegt. Kurz vor Ausbruch des Krieges reiste das Botschaftspersonal nach Polen aus. Zuvor war das Botschaftspersonal in Kiew bereits auf ein absolutes Minimum reduziert worden. Bereits Ende Jänner hatte das US-Außenministerium die Familien von Diplomaten angewiesen, die US-Botschaft in Kiew zu verlassen.
Senat bestätigt neue US-Botschafterin für die Ukraine
Nach der Ankündigung der USA, ihre Botschaft in Kiew wiedereröffnen zu wollen, hat der Senat die Karrierediplomatin Bridget Brink für den Posten der Botschafterin für die Ukraine bestätigt. Die Kongresskammer stimmte der Personalie am Mittwoch (Ortszeit) in Washington zu.
"Nehmen Betrieb wieder auf"
Am 8. Mai waren die Geschäftsträgerin der US-Botschaft, Kristina Kvien, und eine kleine Gruppe von US-Diplomaten erstmals seit Kriegsbeginn vorübergehend wieder nach Kiew gereist. Die Visite hatte aber nicht die Wiedereröffnung der Botschaft markiert. Am Mittwoch hieß es aus dem US-Außenministerium: "Nun ist dieser Tag gekommen. Heute nehmen wir offiziell den Betrieb in der US-Botschaft in Kiew wieder auf."
"Wir stehen stolz an der Seite der ukrainischen Regierung und des ukrainischen Volkes, die ihr Land gegen den brutalen Angriffskrieg des Kremls verteidigen, und werden sie weiterhin unterstützen" erklärte Außenministeriumssprecher Price weiter. Der Krieg wüte zwar weiter. Man bekräftige aber das Engagement für die Ukraine. Man habe bereits damals immer wieder deutlich gemacht, trotz der Verlegung der Botschaft weiter an der Seite der Ukraine zu stehen. Neben Österreich haben unter anderem auch die EU, Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien ihre Vertretungen in der ukrainischen Hauptstadt wiedereröffnet.
Nachdem das russische Militär zunächst von Norden, Süden und Osten in die Ukraine einmarschiert war, zogen sich die russischen Truppen vor Kiew bis Anfang April wieder zurück. Russland konzentriert sich seitdem verstärkt auf Angriffe im Osten und Süden des Nachbarlandes.