Sieben Fluchtkorridore in umkämpften Städten geplant
Für die bedrängte Zivilbevölkerung in umkämpften Städten der Ukraine sind am Samstag sieben Fluchtkorridore eingerichtet worden. Aus der besonders schwer von Gefechten betroffenen Stadt Mariupol im Süden soll ein Weg für Privatfahrzeuge in Richtung der Stadt Saporischschja führen, wie Vizeregierungschefin Irina Wereschtschuk in Kiew mitteilte. Aus der Stadt Berdjansk sollten Zivilisten mit Bussen abgeholt werden, aber auch mit Autos Richtung Saporischschja fliehen können.
Aus umkämpften Gebieten im Osten des Landes führten fünf Korridore in die Stadt Bachmut, schrieb Wereschtschuk in ihrem Nachrichtenkanal bei Telegram. Die Routen werden für jeden Tag neu angekündigt.
Selenskij: 3.071 Menschen aus Mariupol gerettet
Nach Angaben von Staatschef Wolodimir Selenskij wurden aus Mariupol am Freitag mehr als 3.000 Menschen in Sicherheit gebracht. "Es gab in drei Regionen humanitäre Korridore: Donezk, Luhansk und Saporischschja", sagte Selenskij in einer in der Nacht auf Samstag veröffentlichten Video-Ansprache. "Uns ist es gelungen, 6.266 Menschen zu retten, darunter 3.071 Menschen aus Mariupol."
Weiterer Konvoi aus Mariupol geplant
Außerdem soll ein Konvoi des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK) am Samstag einen erneuten Versuch unternehmen, Zivilisten aus Mariupol zu evakuieren. Am Freitag musste das IKRK-Team eine Rettungsaktion abbrechen, bei der ein Konvoi mit 54 ukrainischen Bussen und Privatfahrzeugen aus der Stadt geleitet werden sollte.