Selenskij: "Müssen auf jedes Szenario vorbereitet sein"
Tag 306 nach dem russischen Angriff auf die Ukraine:
Die letzten Tage in diesem Jahr könnten nach den Befürchtungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij neue russische Angriffe mit Raketen und Drohnen bringen. Die Bevölkerung solle sich auf alle Szenarien vorbereiten. "Wir müssen uns bewusst sein, dass unser Feind versuchen wird, diese Zeit für uns dunkel und schwierig zu machen", sagte Selenskij am Sonntagabend in seiner täglichen Videoansprache.
Russland habe in diesem Jahr alles verloren, was es verlieren konnte. "Aber es versucht, seine Verluste mit der List seiner Propagandisten, nach den Raketenangriffen auf unser Land, auf unseren Energiesektor, auszugleichen", so der ukrainische Präsident.
"Ich weiß, dass die Dunkelheit uns nicht daran hindern wird, die Besatzer zu ihren neuen Niederlagen zu führen", sagte Selenskij weiter. "Aber wir müssen auf jedes Szenario vorbereitet sein."
Selenskij richtete scharfe Worte an die russischen Militärs, die am Samstag in Cherson im Süden des Landes mit Artillerieangriffen mindestens 16 Menschen getötet und weitere 64 verletzt hatten. "Unmenschen", sagte er. "Wir werden jeden Mörder finden."
40 russische Raketenangriffe am Sonntag
Das russische Militär hat nach ukrainischen Angaben am Sonntag mehr als 40 Raketenangriffe gestartet - davon dutzende Städte in den Regionen Luhansk, Donezk, Charkiw,
Cherson und Saporischschja seien in den vergangenen 24 Stunden beschossen worden, teilt das ukrainische Militär am Montagmorgen mit. In Richtung Cherson habe der Feind den Artilleriebeschuss besiedelter Gebiete entlang des rechten Ufers des Dnjepr fortgesetzt. Ukrainische Streitkräfte hätten den Angriff auf fast 20 russische Ziele gestartet.
Drei Tote bei Angriff auf russischen Militärflugplatz
Drei russische Militärangehörige sind am frühen Montag durch herabfallende Wrackteile einer ukrainischen Drohne getötet worden, die bei einem Angriff auf einen Stützpunkt in der russischen Region Saratow abgeschossen worden war. Das berichteten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Es war der zweite Angriff auf den Stützpunkt in diesem Monat.
"Ein ukrainisches unbemanntes Luftfahrzeug wurde in geringer Höhe abgeschossen, als es sich dem Militärflugplatz Engels in der Region Saratow näherte", meldeten die Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das russische Ministerium.
Engels ist einer von zwei Luftwaffenstützpunkten der strategischen Nuklearstreitkräfte.