Kiew bekennt sich offenbar zum Anschlag auf die Krim-Brücke
Am 8. Oktober 2022 erschütterte eine starke Explosion die Krim-Brücke. Das Bauwerk, das das russischen Festland und die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbindet, wurde stark beschädigt und ist teilweise eingestürzt. Sowohl die Eisenbahnverbindung als auch die Autobahn der strategisch wichtigen Brücke waren betroffen.
Die Ukraine feierte den Anschlag, bekannte sich jedoch nicht dazu. Der russische Präsident Wladimir Putin beschuldigte den Kriegsgegner, für den Angriff verantwortlich zu sein.
➤ Mehr lesen: Explosion der Krim-Brücke: "Russland wird Vergeltung üben"
Vergangenen Mai bestätigte der ukrainische Geheimdienst schließlich zum ersten Mal eine Beteiligung an dem Anschlag auf die Brücke. Die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar zog als erstes Mitglied der ukrainischen Regierung am Wochenende nach, wie zuerst der deutsche Spiegel berichtete.
Explosion ist 273 Tage her
Auf dem Messengerdienst Telegram teilte sie am 500. Tag des Kriegs eine Liste der wichtigsten von der Armee durchgeführten Aktionen. Darunter: "273 Tage seit dem ersten Angriff auf die Krim-Brücke zur Unterbrechung der russischen Logistik."
Der Chef des ukrainischen Geheimdienstes, Wassyl Maljuk, äußerte sich bereits im Mai in einem Youtube-Interview des ukrainischen Journalisten Dmytro Komarow zu dem Angriff. Putin hatte die Ukraine bereits einen Tag nach dem Anschlag beschuldigt, ihn verübt zu haben.
Putins Prestige-Projekt
Die Bilder vom Brand auf der Krim-Brücke, der sich einen Tag nach dem 70. Geburtstag des russischen Präsidenten Wladimir Putin ereignete, waren um die Welt gegangen. Die Brücke war tagelang gesperrt. Inzwischen ist sie wieder vollständig befahrbar.
Die für Russland strategisch und symbolisch wichtige Kertsch-Brücke hat Putin 2018 persönlich eingeweiht. 19 Kilometer lang, verbindet sie das russische Festland mit der annektierten Halbinsel Krim. 250 Milliarden Rubel (etwa 4,1 Milliarden Euro) kostete die Brücke. Angeblich hält sie Erdbeben bis zu einer Stärke von minus neun auf der Richterskala stand. Die Brücke gilt als die längste Brücke Europas und überholt damit die Vasco da Gama Brücke in Portugal (17,2 Kilometer).