Italien verschäft Regeln für Zugang zu Schulen
Laut einer neuen Verordnung der Regierung müssen nicht mehr nur Lehrpersonen und Verwaltungspersonal geimpft, genesen oder alle 48 Stunden getestet sein, sondern auch Mitarbeiter in den Mensen und Handwerker, die in Schulen oder Kindergärten arbeiten. Auch Eltern und externe Mitarbeiter, wie Reinigungskräfte, sind von der Regelung betroffen. Wer ohne Grünen Pass erwischt wird, dem droht eine Geldstrafe zwischen 400 und 1.000 Euro.
Kritik am Grünen Pass
Gegen den Grünen Pass wächst der Widerstand. Die Vereinigung der italienischen Schuldirektoren beklagte enorme Probleme bei den Kontrollen der Eltern, die ihre Kinder in die Schule begleiten. Die Gefahr sei, dass es zu Ansammlungen vor dem Eingang der Schule komme.
600 Universitätsprofessoren unterzeichneten indes einen Appell gegen den Grünen Pass in Schulen und Universitäten. Sie beklagten „diskriminierende Aspekte“ im Zusammenhang mit dem Gesundheitspass, die mit der epidemiologischen Lage in Italien nicht gerechtfertigt seien. Universitäten seien „Orte der Integration“. Sie regten eine „ernsthafte und tiefgreifende Debatte über die Gefahren einer solchen Maßnahme“ an, heißt es in dem Text.
Erst vergangene Woche war der „Grüne Pass“ auf Schulen und Universitäten ausgeweitet worden. Dadurch müssen zum Beispiel Lehrkräfte einen Impf-, Test- oder Genesungsnachweis haben, um zum Präsenzunterricht kommen zu dürfen. Wer fünf Tage lang den „Grünen Pass“ nicht vorweist, wird ohne Gehalt vom Dienst suspendiert.
Impf- und Grüner-Pass-Gegner hatten in den vergangenen Tagen in Chatgruppen des Dienstes Telegram zu Protesten aufgerufen. In den Gruppen wurden auch immer wieder Kontaktdaten von Virologen, Ministerien und Organisationen geteilt mit dem Aufruf, diese mit Botschaften gegen den Grünen Pass zu überfluten. Zuletzt gab es in Italien landesweit heftige Proteste gegen die Corona-Politik der Regierung.