Israel zahlte deutlich mehr als andere Länder für Impfstoff
Israel hat bisher umgerechnet rund 660 Millionen Euro für Impfstoff gegen das Coronavirus ausgegeben. Dies sagte am Dienstag ein Vertreter des Finanzministeriums in einer Sitzung eines Parlamentsausschusses. Die Nachrichtenseite ynet berichtete, es seien insgesamt 15 Millionen Impfdosen gekauft worden. Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums sagte, aufgrund von Geheimhaltungsvereinbarungen könne sie sich dazu nicht äußern.
44 Euro pro Dosis
Bei der Sitzung hieß es, es seien bisher 2,6 Milliarden Schekel (umgerechnet 660 Millionen Euro) in den Kauf von Impfstoff verschiedener Hersteller investiert worden. In Israel wurde allerdings bisher fast ausschließlich das Biontech/Pfizer-Präparat eingesetzt. Umgerechnet auf 15 Millionen käme man auf einen Preis von 44 Euro pro Dosis. Dies wäre deutlich höher als die von den europäischen Ländern gezahlten Preise.
Die belgische Staatssekretärin Eva De Bleeker hatte die bisher geheim gehaltenen Preise zeitweise auf Twitter veröffentlicht. Demnach soll eine Dosis des Moderna-Impfstoffs umgerechnet rund 15 Euro kosten, eine von Biontech/Pfizer 12 Euro. Der Tweet wurde später gelöscht.
Zum Vergleich: Für Österreich wurden laut Finanzministerium bisher 53 Millionen Euro für Corona-Impfstoffe freigegeben. Insgesamt hat Österreich 30,5 Millionen Impfdosen im Wert von 388,3 Millionen Euro bestellt.
Israel will nach Angaben eines Repräsentanten des israelischen Gesundheitsministeriums weitere 2,5 Milliarden Schekel in den Kauf weiterer Impfdosen investieren. In dem kleinen Mittelmeerstaat mit rund neun Millionen Einwohnern hat am 19. Dezember eine Impfkampagne begonnen, die zu den erfolgreichsten weltweit gehört. In den vergangenen Wochen gingen die Zahlen der Schwerkranken und der Neuinfektionen deutlich zurück. Eine Erstimpfung erhielten in Israel bisher mehr als 5,2 Millionen Menschen, davon bekamen auch knapp 4,3 Millionen die zweite Dosis. Damit haben nach Angaben des Gesundheitsministeriums fast 56 Prozent der Bevölkerung eine Erstimpfung und 46 Prozent eine Zweitimpfung erhalten.