Politik/Ausland

IS bekennt sich zum Anschlag auf Schweden in Brüssel

Die Extremisten-Gruppierung Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Anschlag vom Montag in Brüssel bekannt. Einer ihrer Kämpfer habe die Tat verübt, bei der zwei schwedische Staatsbürger erschossen wurden, teilte der IS am Dienstagabend über seinen Kanal auf dem Messengerdienst Telegram mit. Nach den tödlichen Schüssen auf zwei schwedische Fußball-Fans war der mutmaßliche Täter von der Polizei erschossen worden.

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Bei ihm handelte es sich nach Angaben der Behörden um einen 45-jährigen Tunesier, der im November 2019 in Belgien Asyl beantragt habe. Die Staatssekretärin für Asyl und Migration, Nicole de Moor, sagte, sein Asylantrag sei negativ beschieden worden, er sei im Februar 2021 offiziell aus dem Nationalregister gestrichen worden.

Schon kurz nach der Tat hatten die Ermittler erklärt, sie gingen Hinweisen nach einem islamistischen Motiv nach, vor allem im Zusammenhang mit den Koran-Verbrennungen in Schweden. So solle der mutmaßliche Täter in einem Internet-Video behauptet haben, er stehe dem IS nahe und habe die Schweden getötet, um sich im Namen der Muslime zu rächen.

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Am Abend wurde die Terrorstufe für Belgiens Hauptstadt wieder gesenkt. Man gehe derzeit nicht von einem Netzwerk, sondern einem Einzeltäter aus, teilte Premierminister Alexander De Croo mit. Nach den tödlichen Schüssen am Montagabend war für Brüssel die höchste Terrorstufe ausgerufen worden. Nun soll für die Hauptstadt nur noch die zweithöchste Stufe gelten - so wie für das restliche Land.

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Laut Justizminister van Quickenborne war der Mann der Polizei im Zusammenhang mit Menschenhandel, illegalem Aufenthalt und Gefährdung der Staatssicherheit aufgefallen. Im Juli 2016 wurden von einer ausländischen Polizeibehörde unbestätigte Informationen übermittelt, wonach der Mann ein radikalisiertes Profil habe und in ein Konfliktgebiet in den Jihad ziehen wolle, wie van Quickenborne sagte. "Darüber hinaus gab es, soweit unseren Diensten bekannt, keine konkreten Hinweise auf eine Radikalisierung."

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Laut dem schwedischen Premier Ulf Kristersson hat sich der mutmaßliche Attentäter "zeitweise" auch in Schweden aufgehalten. Kristersson berief sich am Dienstag in einer Pressekonferenz in Stockholm diesbezüglich auf "belgische Quellen". Wie am Abend bekannt wurde, saß der Mann vor rund zehn Jahren sogar schon in einem schwedischen Gefängnis ein. Er sei damals teilweise unter falscher Identität in Europa herumgereist, sagte der operative Chef der schwedischen Sicherheitspolizei, Fredrik Hallström, dem Sender SVT.

Der Regierungschef rief zu mehr Wachsamkeit auf: "Wir in Schweden und in der EU müssen unsere Grenzen besser kontrollieren." Kristersson sieht sein Land so bedroht wie nie zuvor. "Noch nie in der Neuzeit stand Schweden unter einer so großen Bedrohung wie jetzt", sagte er. Alles deute auf einen Terrorangriff hin, bei dem der mutmaßlich islamistisch motivierte Täter seine Opfer gezielt angegriffen habe, "weil sie Schweden waren".

Belgien war in den vergangenen Jahren mehrfach Ziel terroristischer Anschläge. Am 22. März 2016 sprengten sich in der Hauptstadt Brüssel drei Selbstmordattentäter am Flughafen und in einer U-Bahn-Station in die Luft. Dabei wurden 35 Menschen getötet und fast 700 weitere verletzt. Zu den Taten bekannte sich der IS.