Politik/Ausland

Anschläge im Iran: Sechs der sieben Angreifer tot

Nach dem Doppelanschlag in Teheran sind sechs der sieben Terroristen laut Medienberichten tot. Einer sei in Haft. Vier Männer hatten sich laut iranischem Innenministerium am Mittwoch als Frauen verkleidet ins Parlament geschlichen. Drei von ihnen wurden erschossen und einer sprengte sich in die Luft, wie Medien berichteten. Auch im Mausoleum des verstorbenen Revolutionsführers Ruhollah Khomeni in Südteheran gab es einen Selbstmordattentäter, ein weiterer Mann wurde erschossen und einer verhaftet. Bei den Anschlägen kamen bisher 12 Wächter und Zivilisten ums Leben. Mehr als 40 Menschen wurden verletzt.

Vier Attentäter starben beim Anschlag auf das Parlament, wo sie allerdings daran scheiterten, in den Plenarsaal vorzudringen. Ein Angreifer zündete einen Sprengstoffgürtel in einem Bürogebäude, wo sich die Angreifer verschanzt hatten. Laut einigen Medienberichten nahmen die Angreifer im oberen Stock des Gebäudes auch Geiseln. Zwei Attentäter, darunter mindestens eine Frau, sprengten bei einer zweiten Attacke sich am Khomeini-Grabmal in die Luft.

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IS bekennt sich

Die Jihadistenmiliz IS reklamierte die Anschläge für sich. "Kämpfer" des IS hätten das Mausoleum und das Parlament angegriffen, gab das IS-Sprachrohr Amaq am Mittwoch bekannt. Im März veröffentlichte die sunnitische Extremistengruppe ein Video auf Persisch, in dem sie drohte, den Iran zu erobern und "der sunnitischen muslimischen Nation zurückzugeben". Wie andere sunnitische Extremisten betrachtet die IS-Miliz Schiiten als Ungläubige und verübt regelmäßig Anschläge gegen sie.

Khomeini hatte 1979 die Islamische Revolution im Iran nach dem Sturz von Schah Reza Pahlavi angeführt und das Land zu einer Islamischen Republik umgestaltet. Der erst im Mai mit großer Mehrheit wiedergewählte Präsident Hassan Rouhani bemüht sich um Reformen in dem Land, in dem Khomeinis Nachfolger, Ayatollah Ali Khameini als geistliches und politisches Oberhaupt letztlich das Sagen hat.

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