Politik/Ausland

Infizierte Regierende: Von der kleinen Grippe bis zur Hölle

Der britische Premier Boris Johnson und der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro haben Covid-19 zunächst heruntergespielt und sich nur unzureichend geschützt. Johnson (56) wurde am 27. März positiv getestet und führte seine Amtsgeschäfte zunächst in Selbstisolation fort. Am 5. April wurde er mit Atemnot ins Spital gebracht und verbrachte dort drei Tage auf der Intensivstation. Bei seiner Entlassung am 12. April meinte er, „es hätte so oder so ausgehen können“. Seither gilt der Brite als Vorkämpfer für harte Schutzmaßnahmen.

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Anders Jair Bolsonaro (65): Am 7. Juli gab er bekannt, dass er sich mit dem Virus infiziert hatte. „Ich wusste, dass ich mich eines Tages anstecken würde, denn ich glaube, dass leider fast jeder hier sich irgendwann anstecken wird“, sagte er später. Das Virus bleibt für ihn eine „kleine Grippe“ („Gripezinha“), der man sich stellen müsse.

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Für den 84-jährigen italienischen Ex-Premier Silvio Berlusconi ist Covid-19 „eine höllische Erkrankung“ und die „schlimmste Erfahrung meines Lebens“. Im September wurde er nach dem Sardinien-Urlaub positiv getestet: Er bekam eine Lungenentzündung: „Ich hatte überall Schmerzen, ich konnte nicht länger als eine Minute in der gleichen Position bleiben. Ich hatte Angst, es nicht zu schaffen.“ Nach seiner Entlassung aus dem Spital wurde er am 26. September noch einmal positiv getestet und musste weiter in Quarantäne bleiben.

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EU-Kommissar Michel Barnier (69), zuständig für die Brexit-Verhandlungen, war am 19. März positiv und Brexit-Unterhändler David Frost (55) klagte prompt über Coronasymptome. Am 11. Mai trafen sich die beiden wieder zu Verhandlungen.

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Auch Prinz Charles und Albert von Monaco (62) waren positiv, hatten aber keine schweren Symptome und begaben sich in Quarantäne. SB