Griechenland: Hunderte Migranten binnen 24 Stunden
In der Ägäis spitzt sich die Lage zu. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) kamen bis 15. Dezember gut 71.000 Migranten aus der Türkei nach Griechenland. Das sind 20.860 mehr als im Jahr 2018.
Binnen eines Tages griff die griechische Küstenwache 136 Migranten in der Ägäis auf. Weiteren 338 Menschen - ebenfalls aus der Türkei - gelang es per Boot, griechischen Boden zu erreichen.
Überfüllte Lager
Nach jüngsten Angaben aus Athen harren in den Registrier-Lagern der Inseln mehr als 41.000 Menschen aus. Das ist die höchste Zahl seit Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspaktes im März 2016. Noch im April lebten auf den betroffenen Inseln nur 14.000 Migranten.
Die Zustände in Camps sind dramatisch. Vor allem Kinder und Frauen seien Gewalt ausgesetzt, sagte UNHCR-Chef Filippo Grandi nach einer Inspektion eines Lagers im November. Deshalb müssten dringend mehr Menschen zum griechischen Festland gebracht werden.
Flucht über Grenzfluss
Migranten kamen auch über den griechisch-türkischen Grenzfluss Evros nach Griechenland. Nach Angaben des UNHCR überquerten heuer bereits 14.312 Migranten den Fluss. Viele hoffen, schneller auf dem Landweg nach Mitteleuropa zu kommen, ohne in den Registrierlagern der Inseln stecken zu bleiben.