Gingrich: „Mond als 51. Bundesstaat"
Von Irene Thierjung
Das Weltall ist offenbar sein großes Steckenpferd: „Der Mond könnte unser 51. Bundesstaat werden“, tönte Newt Gingrich am Mittwoch bei einer Wahlkampfveranstaltung in Florida. Was dem republikanischen Präsidentschaftsbewerber im Detail vorschwebt, erinnert an Science-Fiction-Filme. Bis 2020, „dem Ende meiner zweiten Amtszeit“, würden die USA eine dauerhafte Basis auf dem Mond errichten, schwadronierte Gingrich.
Ziel sei es, eine kommerzielle Raumfahrtindustrie nach dem Vorbild des Luftfahrtbooms der 1930er-Jahre zu entwickeln. Diese solle Mond-Tourismus ermöglichen und durch die Privatwirtschaft finanziert werden. Darüber hinaus, kündigte Gingrich großspurig an, würden die USA – ebenfalls bis 2020 – Raketen entwickeln, die leistungsstark genug seien, um Astronauten zum Mars zu schicken.
Licht aus dem Weltall
Gingrich, der bei den republikanischen Vorwahlen nächste Woche in Florida erneut gegen seinen derzeit knapp überlegenen Konkurrenten Mitt Romney antritt, hat bereits früher mit kuriosen Ideen für die Nutzung des Weltraums für Spott gesorgt. So regte er etwa an, das auf dem Mond vorkommende Helium-3 abzubauen, um damit Fusionskraftwerke auf der Erde zu betreiben. Der Schönheitsfehler: Das Helium wäre äußerst schwer abzubauen und nur mit astronomisch hohen Kosten zur Erde zu transportieren – und zudem befinden sich Fusionsreaktoren erst im Versuchsstadium.
Bereits 1984 hatte Gingrich erstmals in einem Buch vorgeschlagen, riesige Spiegel im All zu installieren, die Sonnenlicht auf die Erde reflektieren sollten. Mit der Leuchtkraft „mehrerer Monde“ könne man Straßen und dunkle Stadtviertel beleuchten – und damit zugleich die Kriminalität bekämpfen. Dass das unfinanzierbar und weder machbar noch sinnvoll ist – es gäbe dann immerhin keine Nacht mehr–, störte Gingrich nicht.
Drohung an Kuba
Doch nicht nur für das Weltall, auch für die unmittelbare Nachbarschaft der USA hat der 68-Jährige konkrete Pläne. Als Präsident würde er eine harte Haltung gegenüber dem kommunistischen Kuba einnehmen, sagte Gingrich einem spanischsprachigen Sender im hart umkämpften Florida. Auch ein Militäreinsatz sei nicht ausgeschlossen. „Wenn es einen Aufstand gäbe, würden wir auf der Seite der Kubaner stehen.“