General in Kolumbien wegen Allianz mit Drogenbande entlassen
Die kolumbianische Armee hat einen General nach Berichten über dessen Allianz mit einer kriminellen Bande seines Postens enthoben. Es liege im Interesse der Institution, zur Klärung des Sachverhalts beizutragen, teilte die Armee am Sonntagabend (Ortszeit) mit. Medien hatten zuvor aus Aufnahmen von Militärbesprechungen zitiert, in denen der General seine Zusammenarbeit mit der Bande "Los Pocillos" zugegeben haben soll.
Er habe dies als Strategie gegen Farc-Dissidenten gerechtfertigt. Dem Bericht zufolge kontrolliert die Bande einen Korridor, durch den jährlich etwa 150 Tonnen Kokain transportiert werden - was 15 Prozent des weltweiten Verbrauchs entspreche.
Kolumbien litt jahrzehntelang unter einem bewaffneten Konflikt zwischen Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs. Die größte Rebellen-Organisation Farc schloss 2016 einen Friedensvertrag mit der Regierung. Die Sicherheitslage in dem südamerikanischen Land hat sich seitdem verbessert. Tausende sogenannte Farc-Dissidenten weigerten sich allerdings und kämpfen mit Banden um die Kontrolle des Drogenhandels. Der Verdacht, dass sich die kolumbianische Armee bei der Bekämpfung der Farc-Dissidenten auf kriminelle Banden stützt, bestand seit mehreren Jahren.