Politik/Ausland

Franzosen schockiert von Trumps Respektlosigkeit

Präsident Donald Trump weiß‚ wie er seine Anhänger zu Begeisterungsstürmen treibt. Bei der Jahresversammlung der National Riffle Association (US-Waffenlobby NRA), bei der am Wochenende 80.000 Waffenfans in Dallas waren, gelang ihm das in seiner langen Rede sehr oft: mit der Versicherung, das Recht auf privaten Waffenbesitz nicht anzugreifen; mit Angriffen auf die Demokraten, auf Medien und Immigranten; mit Huldigungen der Polizei und der Preisung seiner Politik der Stärke gegenüber Nordkorea – und mit einer Passage, die in Frankreich für Empörung sorgt: Trump erinnerte an die Terrorattacken am 13. November 2015. „Niemand trägt Waffen in Paris, niemand“, sagte Trump. Daher habe eine „kleine Gruppe Terroristen“ 250 Menschen grauenhaft verletzt und „in Ruhe“ 130 Menschen töten können. Trump formte seine Hand zur Waffe und ahmte die Terroristen nach: „Bumm, komm her, bumm, komm her, bumm, komm her.“

„Höhnisch und unwürdig“

Wenn auch nur einer der Anwesenden im Saal in Dallas dabei gewesen wäre, so Trump, hätte er geschossen, die Terroristen seien geflohen oder tot. Die Sache wäre also ganz anders ausgegangen, sagte Trump und erntete erneut einen Begeisterungssturm. Ganz anders die Reaktion in Paris. Als „höhnisch und unwürdig“ bezeichnete Bürgermeisterin Hidalgo Trumps Inszenierung, Ex-Präsident Hollande als „beschämend“, Ex-Premier Valls als „unanständig“. Überlebende der Anschläge und Angehörige der Opfer sind schockiert und empört über die Respektlosigkeit Trumps. Er empfinde Ekel, sagte der Vorsitzende eines Opfervereins, Philippe Duperron, gegenüber der Huffington Post.

Im Namen der französischen Regierung forderte das Außenministerium in Paris am Sonntag „Respekt für die Erinnerung an die Opfer“ und ließ Trump und die Welt wissen: „ Frankreich ist stolz darauf ein sicheres Land zu sein, in dem der Kauf und der Besitz von Feuerwaffen streng geregelt ist.“