Politik/Ausland

Franziskus über sein Amt: "Es ist nicht so tragisch, Papst zu sein"

Der Papst scheint keine Rücktrittsabsichten zu haben. Im Interview mit einer Journalistin der argentinischen Nachrichtenagentur Telam antwortete Franziskus auf die Frage, ob er noch eine Zeit im Amt bleiben werde: „Lassen wir, dass Er es oben entscheidet.“ Der Heilige Vater weiter: „Es ist nicht so tragisch, Papst zu sein. Man kann ein guter Hirte sein.“ Zuletzt waren in den Medien Gerüchte über Absichten des Papstes, wegen seiner Knieprobleme zurückzutreten, kursiert.


Jorge Bergoglio erklärte, er hätte nie gedacht, dass er einmal Papst sein würde. „Ich kam im Vatikan mit einer Aktentasche an, mit der Kleidung, die ich anhatte, und wenig mehr. Außerdem habe ich die Predigten, die ich für den Palmsonntag vorbereitet hatte, in Buenos Aires gelassen. Ich dachte: Kein Papst beginnt sein Amt am Palmsonntag, also werde ich am Samstag nach Hause fahren. Mit anderen Worten: Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal hier sein würde“, erklärte der argentinische Papst, der 2013 nach dem Rücktritt seines Vorgängers Joseph Ratzinger (Benedikt XVI.) zum Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche gewählt wurde.

"Was ich in Gang gesetzt habe..."


Auf die Frage, ob er seiner Ansicht nach all die Ziele erreicht habe, die er sich gesetzt habe, antworte Bergoglio: „Die Dinge, die ich getan habe, habe ich nicht erfunden oder mir nach einer Nacht mit Verdauungsproblemen ausgedacht. Ich habe alles zusammengetragen, was die Kardinäle bei den Treffen vor dem Konklave gesagt haben, was der nächste Papst tun sollte. Da haben wir gesagt, welche Dinge geändert werden müssen, welche Punkte in Angriff genommen werden müssen. Was ich in Gang gesetzt habe, war das, was von mir verlangt wurde“, erklärte Franziskus.


„Ich glaube nicht, dass es etwas Originäres von mir gab, aber ich habe in Gang gesetzt, was wir alle gemeinsam beschlossen hatten. So wurde die Kurienreform mit der neuen Apostolischen Konstitution 'Praedicate Evangelium', mit der es uns nach achteinhalb Jahren Arbeit und Konsultation gelungen ist, die von den Kardinälen geforderten und bereits in die Praxis umgesetzten Änderungen umzusetzen, abgeschlossen“, erklärte der Papst.