Flüchtlinge: Warum Menschen aus Afrika nach Europa strömen
Von Walter Friedl
Einstmals war der Senegal die afrikanische Türe nach Europa. Auf ihren klapprigen Booten schifften arbeitslos gewordene Fischer Migranten auf die Kanaren. Diese Route konnte auch mithilfe von Marokko längst geschlossen werden. Heute drängen die Flüchtlinge über die Zentral- und Ostroute durch die Sahara gen Norden – mit unterschiedlichen Motiven.
Konflikte und TerrorDieses Motiv trifft vor allem in Mali zu, wo nach wie vor im Norden Islamisten aktiv sind und zudem Tuaregs um Macht und Einfluss kämpfen. Im Dreiländereck Nigeria, Tschad und Niger treiben Boko-Haram-Dschihadisten ihr Unwesen, Zehntausende sind auf der Flucht. Auch im failed state Somalia fliehen die Menschen vor den Islamisten. In Eritrea ist die brutale Diktatur dafür verantwortlich, im Südsudan sind es Stammeskämpfe.
KlimawandelDieser sorgt nicht nur dafür, dass sich die Sahara immer weiter Richtung Süden ausbreitet und den Bauern die Lebensgrundlage wegfrisst, sondern auch für immer öfter und gravierender auftretende Dürren, wie derzeit in Kenia (siehe unten).
Besseres LebenDa in Europa gute Einkommensmöglichkeiten winken, legen Dörfer zusammen, um einem der Ihren die Passage zu finanzieren – um von den Rücküberweisungen zu profitieren.