Politik/Ausland

Erster Afrika-Klimagipfel - Industrieländer sollen stärker helfen

Afrika fordert wegen der teils verheerenden Folgen des Klimawandels mehr Geld für ärmere Entwicklungsländer. Zum Abschluss eines dreitätigen Gipfeltreffens von Staats- und Regierungschefs in Kenia hieß es am Mittwoch in einer Erklärung, es brauche Reformen im internationalen Steuerrecht und auch der großen Finanzorganisationen. Experten zufolge müsste der Kontinent knapp 300 Milliarden Dollar pro Jahr mobilisieren, um die Folgen des Klimawandels in den Griff zu bekommen.

Aber: Nur zwölf Prozent dieser Summe stehen aber zur Verfügung. Reichere Staaten wurden in Nairobi aufgefordert, stärker zu helfen. Die Klimakonferenz wurde dominiert von Diskussionen, wie Gelder mobilisiert werden können, um die Folgen von Extremwetterlagen abzudämpfen, die Natur zu erhalten und erneuerbare Energien auszubauen. Die reichen Industrieländer wie auch große Schwellenländer sind für den Löwenanteil klimaschädlicher Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Viele arme Staaten spüren aber die Folgen überdurchschnittlich stark und haben nicht ausreichend Mittel, um sich dagegen zu wappnen.

Die afrikanischen Staaten forderten, es brauche eine weltweite CO2-Steuer. Dabei haben sie vor allem fossile Energien, die Seeschifffahrt und den Luftverkehr im Blick. Auch eine weltweite Finanztransaktionssteuer wurde als Option genannt. Laut Internationalem Währungsfonds gibt es in etwa zwei Dutzend Ländern CO2-Steuern und entsprechende Pläne. Ein weltweites Vorgehen in diese Richtung hat bisher aber noch nie ausreichend Unterstützung bekommen.

Die Afrikaner dürften mit diesen Forderungen in die Weltklimakonferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten gehen, die Ende November beginnt. Kenias Präsident William Ruto bezeichnete den ersten reinen Klimagipfel in Afrika als Erfolg. Regierungen, Entwicklungsbanken, private Investoren und private Spender hätten zusammen Zusagen in Höhe von 23 Milliarden Dollar für grüne Projekte in Aussicht gestellt.