Politik/Ausland

Israel blockiert den Gaza-Streifen: "Kein Strom, keine Lebensmittel"

Zwei Tage nach dem beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel gehen die Kämpfe weiter. Israels Armee gab am Vormittag bekannt, alle überfallenen Dörfer "wieder unter Kontrolle" gebracht zu haben. Zudem habe Verteidigungsminister Yoav Gallant eine "Totalblockade des Gaza-Streifens" angeordnet.

"Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben", sagte Gallant hinsichtlich der Blockade. Man habe es mit Barbaren zu tun und werde dementsprechend handeln. Das israelische Sicherheitskabinett hatte in der Nacht zum Sonntag bereits einen grundsätzlichen Stopp der Einfuhr von Strom, Brennstoff und Waren in das Palästinensergebiet beschlossen.

Humanitäre Krise am Gazastreifen zu erwarten

Ein israelischer Militärsprecher erklärte, es sei die Hamas, die selbst bei dem Großangriff am Samstag die Übergänge nach Israel zerstört habe. Ein Grenzverkehr sei daher gegenwärtig ohnehin nicht möglich. Man werde sich auch mit dem Wiederaufbau nicht beeilen.

Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen nach UNO-Angaben unter sehr schlechten Bedingungen. Der Gazastreifen zieht sich über eine Länge von etwa 40 Kilometer am Mittelmeer entlang und ist etwa sechs bis zwölf Kilometer breit. Die Fläche ist etwas größer als die von München.

Die Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die von Ägypten mitgetragen wird. Es ist unklar, ob Kairo etwa humanitäre Transporte in den Gazastreifen über die ägyptische Grenze genehmigen würde.

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Raketenangriffe in der Nacht auf Montag

Die Hamas feuerte auch am Sonntagabend wieder etliche Raketen Richtung Israel ab. Am späten Sonntagabend gab es im Großraum Tel Aviv und anderen Städten des Landes erneut Raketenalarm. In der Küstenmetropole waren Explosionen zu hören, von denen die meisten vermutlich durch das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome ausgelöst wurden.

Zuvor heulten unter anderem in südlich von Tel Aviv gelegenen Orten die Warnsirenen.

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Zivilisten als "menschliche Schutzschilde"

Die Hamas benutze Zivilisten als „menschliche Schutzschilde“, erklärten Israels Verteidigungskräfte am Montagmorgen in einem Beitrag auf X. Zudem verstecke sie im Gazastreifen „terroristische Infrastruktur in zivilen Gebieten“, „schändet und verstümmelt“ Leichen, töte „absichtlich Zivilisten“, entführe Zivilisten und halte sie als Geiseln, hieß es in einer mit Fotos versehenen Auflistung von „Kriegsverbrechen der Hamas“.

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Die islamistische Hamas hat am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an.

Bei dem Großangriff wurden mindestens 700 Menschen in Israel getötet.

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Kriegszustand ausgerufen

Das Sicherheitskabinett in Israel hat den Kriegszustand ausgerufen. Israel startete als Reaktion Gegenangriffe und nahm den Gazastreifen massiv unter Beschuss. Dabei wurden mindestens 413 Menschen getötet, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte.

Israels Armee attackiert eigenen Angaben zufolge weiterhin Stellungen der Gruppe im Gazastreifen. Kampfflugzeuge hätten Ziele der in der Küstenenklave herrschenden Hamas beschossen, teilte das Militär am Sonntagabend mit.

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Man habe unter anderem ein Gebäude angegriffen, in dem Angehörige der Hamas untergebracht waren, teilten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am frühen Montagmorgen in ihrem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit. Zugleich seien mehrere Kommandozentralen der Hamas attackiert worden, darunter eine von Mahmad Kashta, einem hochrangigen Angehörigen der Marine. 

Israel habe im Süden rund 100.000 Reservisten zusammengezogen, erklärte ein Sprecher der israelischen Streitkräfte in der Nacht auf Montag. Die Aufgabe sei, dass die Hamas am Ende des Krieges militärisch nicht mehr in der Lage sein werde, Israelis zu bedrohen. Zugleich werde man dafür sorgen, dass die Hamas den Gazastreifen nicht mehr regieren könne.