Dublin: Studentenprotest gegen Israels Militäreinsatz
Nach propalästinensischen Protesten an Hochschulen in den USA und anderen Ländern haben auch Studenten in Irland gegen Israels Militäreinsatz im Gazastreifen protestiert.
Dutzende Demonstranten errichteten am Samstag auf dem Campus des renommierten Trinity College in Dublin ein Zeltcamp und blockierten den Haupteingang des auch bei Touristen beliebten Geländes. Laut dem irischen Sender RTE forderten die Studenten den Abbruch aller Beziehungen der Universität zu Israel.
Protestcamp nicht genehmigt
Nach Angaben der Hochschule handelt es sich bei dem Protestcamp um ein "nicht genehmigtes Camp von BDS", der gegen Israel gerichteten Bewegung Boycott, Divestment and Sanctions. Um die Sicherheit zu gewährleisten, werde der Zugang zum Trinity-Campus am Samstag "auf Studenten, Mitarbeiter, Bewohner und Mitglieder der Sportabteilung beschränkt", erklärte die Universität. Besucher von außerhalb hätten keinen Zutritt.
Die Hochschule unterstütze das Recht der Studenten auf Demonstrationen, betonte die Leitung. Diese müssten aber "im Rahmen der Universitätsregeln erfolgen".
An Hochschulen in den USA und anderen Ländern gibt es seit einigen Tagen teils massive Studentenproteste gegen die israelische Militäroffensive im Gazastreifen. Diese wurde durch den Überfall der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst.
Die BDS-Bewegung ist nach ihrem Selbstverständnis gegen den Staat Israel gerichtet. Die im Jahr 2005 von palästinensischen Aktivisten gegründete Organisation ruft zu einem wirtschaftlichen, kulturellen und akademischen Boykott Israels wegen dessen Besatzungspolitik im Westjordanland auf. Der Bundestag hatte die BDS-Boykottaufrufe 2019 verurteilt. Er stellte fest, dass Argumentationsmuster und Methoden der BDS-Bewegung "antisemitisch" seien.