Spanischer Doppelagent führte Wehrmacht in die Irre
Er galt als einer der größten Doppelagenten des Zweiten Weltkriegs und trug entscheidend zum Erfolg der Landung der Alliierten in der Normandie bei - nun sind in Großbritannien Details zur Arbeit des Spaniers Juan Pujol ans Licht gekommen.
Das Nationalarchiv gab am Mittwoch einige Dokumente des Geheimdienstes MI5 frei, in denen beschrieben wird, wie der Agent mit dem Decknamen Garbo das NS-Regime mit Fehlinformationen versorgte.
Versorgte Nazis mit Fehlinformationen
So schaffte es Pujol, die Wehrmacht davon zu überzeugen, dass der Normandie-Angriff nur ein "großes Ablenkungsmanöver" sei und der wahre Tag X sich weiter nördlich in Calais abspielen werde. Pujol habe den Deutschen "Gründe dafür genannt, weshalb der zweite Angriff wahrscheinlich in Pas-de-Calais stattfinden wird", schreibt sein betreuender Agent Tomas Harris in einem Memo vom 13. Juni 1944, also wenige Tage nach der Allierten-Landung. So sollten Truppenbewegungen erzeugt werden.
Er sei von "großer Genialität"
Pujol inszenierte Harris zufolge daraufhin seine Festnahme als Folge ihres Verhaltens, um seine als "hochemotional und neurotisch" beschriebene Frau zu beruhigen. Sie besuchte ihn sogar in einem Verhörzentrum - und versprach später, die Arbeit ihres Mannes nie wieder derart zu gefährden. Pujol habe so Schlimmeres verhindert, schrieb Harris.