Politik/Ausland

Diebstahlsicherung für Butter & Co in Großbritannien

Von Christina Zwander

Die Inflation und der damit verbundene Preisschock erhöht das Diebstahlrisiko offenbar so stark, dass Supermärkte in Großbritannien nun zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen: Auf vielen Grundnahrungsmitteln wie etwa Butter, Käse, Steaks oder Baby-Milch ist eine Technik angebracht, wie man sie sonst nur von teuren Artikeln wie Champagnerflaschen oder Smartphones kennt. Diesbezügliche Bilder kursieren bereits in den sozialen Medien. Diese Form der Nahrungsmittelsicherung ist vor allem in Filialen der Ketten Sainsbury's, Coop, Tesco und der englischen Aldi-Filiale zu sehen.

Keine Pläne in Österreich

Auch in Österreich plagen die hohen Lebensmittelpreise die Konsumenten: Laut dem Teuerungscheck der Arbeiterkammer stiegen die Preise für Milch in Österreich innerhalb eines Jahres um 30 Prozent, bei Fruchtjoghurt stieg es um 27 Prozent. Ebenso stieg der Preis für Nudeln und Öl um mehr als 70 Prozent.

Dennoch schließen die heimischen Handelsketten solche Präventionsmaßnahmen auf Anfrage des KURIER definitiv aus: "Nein, so etwas können wir uns in Österreich beim besten Willen nicht vorstellen.", sagt die Unternehmenssprecherin der Spar Handels-AG, Nicole Bergmann. Auch für den Rewe-Konzern kommt das nicht in Frage: "Wir setzen seit Jahren auf elektronische für bestimmte Artikel, wie etwa Sprituosen. Ein Einsatz von Sicherheitsmarken für Butter oder Baby-Artikel ist keineswegs vorgesehen."

Furcht vor Unruhen

In Deutschland sieht man die Diskussion aus einer anderen Perspektive: "Die Tatsache, dass Supermärkte inzwischen so weit sind, dass sie Diebstahlsicherungen für Lebensmittel nicht kategorisch ausschließen, lässt uns fassungslos zurück", so der Präsident des Sozialverbands Adolf Bauer.

Er alamierte die Politik: "Wir dürfen die Menschen mit ihren existenziellen Ängsten nicht alleine lassen. Denn sonst wird die soziale Spaltung weiter zunehmen und Unruhen wären nicht mehr auszuschließen."