Politik/Ausland

Kampagne gegen Flucht: "Afghanistan, my home"

Mit einer Kampagne wirbt das deutsche Auswärtige Amt in Afghanistan dafür, nicht nach Deutschland zu kommen. Nach Informationen mehrerer deutscher Medien, die sich auf Quellen aus dem Ministerium berufen, sei bereits am Sonntag eine neue Aktion unter dem Motto "Afghanistan, my home" gestartet worden.

Gegenüber dem Tagesspiegel sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes, dass sich die Bundesregierung mit der Kampagne an Menschen in Afghanistan richtet, die über eine Flucht nach Europa und insbesondere Deutschland nachdenken. Die Botschaften lauten: "Glauben Sie nicht an Gerüchte und bewusst gestreute Falschinformationen über das angeblich so einfache Leben in Deutschland." Und: "Denken Sie nach, ob Sie Hab und Gut verkaufen wollen, um kriminelle Schleuser zu bezahlen und Ihr Leben auf der Flucht zu riskieren."

Aktion auf Twitter

In den Spots, die nach Angaben deutscher Medien im Fernsehen, Radio und Internet ausgestrahlt werden, erklären unter anderem bekannte Afghanen, warum sie sich für eine Bleibeperspektive im Land entschieden haben und warum ihnen ihre Heimat wichtig ist. Die Kampagne soll auf drei Monate angesetzt sein.

Moby Group, ein afghanisches Medienunternehmen, soll gemeinsam mit dem Ministerium die Kampagne entwickelt haben, die eine Reichweite von knapp 75 Prozent in Afghanistan habe. Unter dem Hashtag #Idomypart soll die Aktion auch über Twitter verbreitet werden. Seit November 2015 gibt es zudem Plakate in Afghanistan, die für einen Verbleib im Land werben.

Österreichs Gegenstrategie im Kosovo

Auch Österreich setzte im vergangenen Frühjahr auf eine Gegenmaßnahme, um Kosovaren davon zu überzeugen, im eigenen Land zu bleiben. In kosovarischen Medien erschienen ganzseitige Inserate des Innenministeriums mit der Botschaft: "Kein Asyl in Österreich - die Schlepper belügen euch, um an euer Geld zu kommen."

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Die Zahl der Kosovaren, die einen Asylantrag in Österreich stellten, ist signifikant gesunken. Während im Februar vergangenen Jahres noch 960 Menschen um Asyl in Österreich ansuchten, waren es im November nur noch 32 Antragsstellungen.