Politik/Ausland

Merkel führt CDU in einsame Höhen

Angela Merkel triumphiert: Ihre Union erreicht bei der Bundestagswahl 41,5 Prozent. Die FDP hingegen verpasst erstmals seit Gründung der Bundesrepublik den Einzug in den Bundestag. Die SPD schaffte 25,7 Prozent. Die Grünen sackten auf 8,4 Prozent ab. Die Linke bekam 8,6 Prozent. Der Bundeswahlleiter bestätigte das vorläufige amtliche Endergebnis in der Nacht auf Montag.

Den Live-Blog zur Bundestagswahl zum Nachlesen gibt es hier.

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"Wir haben’s toll gemacht, wir können feiern“, strahlte Angela Merkel ihr spitzbübischstes Lächeln beim ersten, für sie frühen Auftritt vor den Funktionären in der Berliner CDU-Zentrale um 18.45 Uhr. Da war schon klar: Die CDU hat deutlich über 40 Prozent bekommen und die Tendenz zeigte immer noch nach oben.

Noch magischer wurde kurzzeitig die Zahl der Mandate: Das heuer neue Wahlrecht zeigte um 20 Uhr sogar eine absolute Mehrheit von drei Mandaten für die Union, was einer weiteren Sensation gleich käme. Im Laufe des Abends war sie wieder weg, denn es kommen laufend Überhang- und Ausgleichsmandate dazu, die bei der ersten Hochrechnung noch unberücksichtigt waren.

Auf jeden Fall ist das der größte Wahlerfolg von CDU und CSU seit 1994, der letzten von Helmut Kohl gewonnenen Wahl. Anders als damals hatten am Sonntag schon sechs Parteien realistische Chancen für den Bundestag, was aus der Unions-Zahl geradezu einen Triumph macht. Ein Ergebnis über 40 Prozent schaffte schon lange keine andere Partei mehr in einem größeren EU-Land. Es ist aber vor allem der größte persönliche Erfolg von Angela Merkel, seit sie 2005 Kanzlerin wurde.

Die Demoskopen stellten fest, dass 38 Prozent der CDU-Wähler sich für sie wegen der Kanzlerin entschieden haben. In der traditionellen TV-Diskussion wollte Merkel zum Regieren mit einer eventuellen absoluten Mehrheit nicht Stellung nehmen. Sie hatte im Wahlkampf zuletzt gesagt, sie wolle auch mit nur einer Stimme Mehrheit regieren, was bisher erst einmal der erste CDU-Kanzler Konrad Adenauer 1949 tat.

Im TV sagte sie aber: „Ich habe mich vor der Wahl noch nie mit der Absoluten beschäftigt, ich will stabile Verhältnisse in Deutschland“. Das schließt eine Alleinregierung so wie die im Laufe des Abends wieder etwas klarer schrumpfende Mandatszahl der Union aus.

Wermutstropfen für die CDU: Familienministerin Kristina Schröder erklärte noch am Wahlabend trotz des Sieges ihren Rücktritt.

Der Kampf um die Direktmandate:

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AP/Markus Schreibe
Ganz klar: Der Verlierer des Abends ist in der FDP zu finden, die Gewinnerin ist die Kanzlerin (im Bild mit FDP-Chef Roesler).
Philipp Roesler, Angela Merkel
German Chancellor Angela Merkel, right, and Economic Minister and Vice Chancellor Philipp Roesler arrive for the first cabinet meeting in Berlin, Germany, Monday, June 24, 2013. Due to the visit of US President Barack Obama last week the cabinet meeting was canceled and had to be caught up Monday. (AP Photo/Markus Schreiber)
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AP/Markus Schreiber
Philipp Roesler, Angela Merkel
German Chancellor Angela Merkel, right, and Economic Minister and Vice Chancellor Philipp Roesler arrive for the first cabinet meeting in Berlin, Germany, Monday, June 24, 2013. Due to the visit of US President Barack Obama last week the cabinet meeting was canceled and had to be caught up Monday. (AP Photo/Markus Schreiber)
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APA/FEDERICO GAMBARINI
Der Spitzenkandidat der Freien Demokraten, Rainer Brüderle, konnte die Partei nicht mehr in der Bundestag bringen - eine Niederlage auf ganzer Linie.
GERMANY ELECTIONS
epa03879171 Free Democratic Party (FDP) top candidate Rainer Bruederle (L) and FDP chairman Philipp Roesler react to first results of the German federal elections at the Congress Center in Berlin, Germany, 22 September 2013. Chancellor Angela Merkel's coalition partner FDP may lose all its seats in the German parliament, falling short of a 5-percent threshold, but the result is still too close to call, television exit polls show. EPA/FEDERICO GAMBARINI
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APA/FEDERICO GAMBARINI
GERMANY ELECTIONS
epa03879171 Free Democratic Party (FDP) top candidate Rainer Bruederle (L) and FDP chairman Philipp Roesler react to first results of the German federal elections at the Congress Center in Berlin, Germany, 22 September 2013. Chancellor Angela Merkel's coalition partner FDP may lose all its seats in the German parliament, falling short of a 5-percent threshold, but the result is still too close to call, television exit polls show. EPA/FEDERICO GAMBARINI
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AP/Matthias Schrade
Bundeskanzlerin Angela Merkel fuhr nicht nur ein eindeutiges Ergebnis für die CDU ein, die Bürger in ihrem Wahlkreis in Vorpommern wählten sie auch direkt in den Bundestag. Die CDU-Chefin konnte ihr Ergebnis im Vergleich zur Wahl 2009 um knapp zehn Pun
Angela Merkel
German Chancellor Angela Merkel, chairwoman of the Christian Democratic party CDU, smiles as she talks to her supporters at the party headquarters in Berlin Sunday, Sept. 22, 2013. ARD and ZDF television projections Sunday showed a wide lead for Merkel's conservative Union bloc over challenger Peer Steinbrueck's Social Democrats. (AP Photo/Matthias Schrader)
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AP/Matthias Schrader
Angela Merkel
German Chancellor Angela Merkel, chairwoman of the Christian Democratic party CDU, smiles as she talks to her supporters at the party headquarters in Berlin Sunday, Sept. 22, 2013. ARD and ZDF television projections Sunday showed a wide lead for Merkel's conservative Union bloc over challenger Peer Steinbrueck's Social Democrats. (AP Photo/Matthias Schrader)
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APA/OLIVER BERG
SPD-Kandidat Peer Steinbrück hingegen hatte sich mehr erwartet - auch beim DirektmandatSteinbrück scheiterte in seinem Wahlkreis Mettmann I.
GERMANY ELECTIONS
epa03879107 Social Democratic Party (SPD) chancellor candidate Peer Steinbrueck reacts to the first results of the 2013 German federal elections at SPD party headquarters in Berlin, Germany, 22 September 2013. The main opposition Social Democratic Party fell well short of its aim of overtaking Merkel, winning only 26 per cent, according to ARD, or 26.3 per cent according to ZDF. The SPD is Merkel's most likely partner if the FDP falls short of the legal threshold. EPA/OLIVER BERG
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APA/OLIVER BERG
GERMANY ELECTIONS
epa03879107 Social Democratic Party (SPD) chancellor candidate Peer Steinbrueck reacts to the first results of the 2013 German federal elections at SPD party headquarters in Berlin, Germany, 22 September 2013. The main opposition Social Democratic Party fell well short of its aim of overtaking Merkel, winning only 26 per cent, according to ARD, or 26.3 per cent according to ZDF. The SPD is Merkel's most likely partner if the FDP falls short of the legal threshold. EPA/OLIVER BERG
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APA/Soeren Stache
Grünen-Parteichef Cem Özdemir konnte trotz Unterstützung der SPD in Stuttgart kein Direktmandat für die Grünen holen: Die dortige SPD-Kandidatin hatte sich dafür ausgesprochen, mit der Erststimme den Grünen-Politiker zu wählen - ohne Erfolg.
GERMANY GREENS
epa03869664 The party leader of the party Alliance 90/The Greens, Cem Ozdemir, arrives for the party's board meeting in Berlin, Germany, 16 September 2013. EPA/Soeren Stache
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APA/Soeren Stache
GERMANY GREENS
epa03869664 The party leader of the party Alliance 90/The Greens, Cem Ozdemir, arrives for the party's board meeting in Berlin, Germany, 16 September 2013. EPA/Soeren Stache
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AP/Christoph Soede
Bereits zum vierten Mal in Folge gewann dagegen Hans-Christian Ströbele seinen Wahlbezirk in Berlin. Die Wähler in Friedrichshain-Kreuzberg verschafften dem 74-Jährigen erneut das einzige Direktmandat der Grünen.
Demonstranten kritisieren Bauprojekte in Berlin
Berlin/ Der Gruenen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Stroebele faehrt am Samstag (14.07.12) in Berlin bei einem Protestzug zum Jahrestag des Buergerentscheids "Spreeufer fuer alle" aus dem Jahr 2008 auf dem Fahrrad und haelt eine Moehre. Gegen den Ausverkauf staedtischer Grundstuecke haben am Samstag in Berlin nach Veranstalterangaben einige hundert Menschen demonstriert. (zu dapd-Text) Foto: Christoph Soeder/dapd
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AP/Christoph Soeder
Demonstranten kritisieren Bauprojekte in Berlin
Berlin/ Der Gruenen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Stroebele faehrt am Samstag (14.07.12) in Berlin bei einem Protestzug zum Jahrestag des Buergerentscheids "Spreeufer fuer alle" aus dem Jahr 2008 auf dem Fahrrad und haelt eine Moehre. Gegen den Ausverkauf staedtischer Grundstuecke haben am Samstag in Berlin nach Veranstalterangaben einige hundert Menschen demonstriert. (zu dapd-Text) Foto: Christoph Soeder/dapd
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AP/Michael Gottschalk
Renate Künast gelang es in ihrem Berliner Wahlbezirk Tempelhof-Schöneberg nicht, das Mandat für die Grünen zu erobern.  
Leute-News: Renate Kuenast
Berlin/ ARCHIV: Die Fraktionsvorsitzende von Buendnis 90/Die Gruenen im Bundestag, Renate Kuenast, verfolgt in den Uferstudios in Berlin beim Laenderrat der Partei die Debatte (Foto vom 02.09.12). Kuenast wird das viel diskutierte Buch von Bettina Wulff nicht lesen. Das sagte sie in einem Interview der Zeitung "Die Welt". "Ich verstehe nicht, wie sich jemand ueber zu viel Oeffentlichkeit beklagen kann, der gleichzeitig sein Leben mit intimsten Details nach aussen kehrt", sagte Kuenast ueber die Ehefrau des Ex-Bundespraesidenten Christian Wulff. (zu dapd-Text) Foto: Michael Gottschalk/dapd
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AP/Michael Gottschalk
Leute-News: Renate Kuenast
Berlin/ ARCHIV: Die Fraktionsvorsitzende von Buendnis 90/Die Gruenen im Bundestag, Renate Kuenast, verfolgt in den Uferstudios in Berlin beim Laenderrat der Partei die Debatte (Foto vom 02.09.12). Kuenast wird das viel diskutierte Buch von Bettina Wulff nicht lesen. Das sagte sie in einem Interview der Zeitung "Die Welt". "Ich verstehe nicht, wie sich jemand ueber zu viel Oeffentlichkeit beklagen kann, der gleichzeitig sein Leben mit intimsten Details nach aussen kehrt", sagte Kuenast ueber die Ehefrau des Ex-Bundespraesidenten Christian Wulff. (zu dapd-Text) Foto: Michael Gottschalk/dapd
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AP/Kai-Uwe KNOTH
Michelle Müntefering, die Frau des früheren SPD-Parteichefs, zieht erstmals in den Bundestag ein. Sie gewann die rote Hochburg Herne-Bochum II, die kaum zu verlieren ist - der SPD-Kandidat vor vier Jahren hatte dort 51,3 Prozent geholt, Müntefering bek
Franz Muentefering, Michelle Muentefering
Franz Muentefering und seine Frau Michelle sind am Mittwoch, 27. Januar 2010 in Berlin als Gaeste beim Konzert von Peter Maffay von Fotografen umlagert. Maffays neues Album "Tattoos" , mit dem er sein 40-jaehriges Buehnenjubilaeum feiert, erscheint am Freitag, 29. Januar 2010. (apn Photo/Kai-Uwe Knoth) ---------------------------------------------------------------------------------- Franz Muentefering and his wife Michelle are surruonded by the press after a concert of Peter Maffay on Wednesday, Jan. 27, 2010 in Berlin. Maffay celebrates 40 years on stage with a new album that will be released on Friday, Jan. 29, 2010. (apn Photo/Kai-Uwe Knoth)
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AP/Kai-Uwe KNOTH
Franz Muentefering, Michelle Muentefering
Franz Muentefering und seine Frau Michelle sind am Mittwoch, 27. Januar 2010 in Berlin als Gaeste beim Konzert von Peter Maffay von Fotografen umlagert. Maffays neues Album "Tattoos" , mit dem er sein 40-jaehriges Buehnenjubilaeum feiert, erscheint am Freitag, 29. Januar 2010. (apn Photo/Kai-Uwe Knoth) ---------------------------------------------------------------------------------- Franz Muentefering and his wife Michelle are surruonded by the press after a concert of Peter Maffay on Wednesday, Jan. 27, 2010 in Berlin. Maffay celebrates 40 years on stage with a new album that will be released on Friday, Jan. 29, 2010. (apn Photo/Kai-Uwe Knoth)
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Reuters/INA FASSBENDER
In Salzgitter gewann SPD-Chef Sigmar Gabriel das Direktmandat. Auch 2009 hatten ihn die Bürger direkt ins Parlament gewählt.  
Leader of the Social Democratic Party Gabriel spea
Leader of the Social Democratic Party (SPD) Sigmar Gabriel speaks during an election campaign event in the western city of Duisburg August 27, 2013. German voters will take to the polls in a general election on September 22. REUTERS/Ina Fassbender (GERMANY - Tags: POLITICS ELECTIONS)
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Reuters/INA FASSBENDER
Leader of the Social Democratic Party Gabriel spea
Leader of the Social Democratic Party (SPD) Sigmar Gabriel speaks during an election campaign event in the western city of Duisburg August 27, 2013. German voters will take to the polls in a general election on September 22. REUTERS/Ina Fassbender (GERMANY - Tags: POLITICS ELECTIONS)
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dpa/Michael Kappele
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen trat im Wahlkreis Stadt Hannover II erneut gegen Ex-Bildungsministerin Edelgard Buhlmahn (SPD) an - und zog wie bereits 2009 den Kürzeren.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (r, CDU) und Ursula von Leyen (l) reagieren am 22.09.2013 in der Parteizentrale in Berlin auf die Ergebnisse der Bundestagswahl. Foto: Michael Kappeler/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
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dpa/Michael Kappeler
Bundestagswahl 2013
Bundeskanzlerin Angela Merkel (r, CDU) und Ursula von Leyen (l) reagieren am 22.09.2013 in der Parteizentrale in Berlin auf die Ergebnisse der Bundestagswahl. Foto: Michael Kappeler/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
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Reuters/TOBIAS SCHWARZ
 Auch ein weiterer prominenter CDU-Abgeordneter kam bei der Direktwahl nicht zum Zuge: Bundestagspräsident Norbert Lammert unterlag im Wahlkreis Bochum I, einer Hochburg der Sozialdemokraten, erneut dem SPD-Europapolitiker Axel Schäfer.  
President of German Bundestag Lammert visits plena
President of the German lower house of parliament Bundestag Norbert Lammert visits the plenary hall during preparation works for the upcoming festivities to celebrate 50 years of the Elysee Treaty in Berlin January 18, 2013. Next week Germany and France hold festivities to celebrate 50 years of the Elysee Treaty of friendship between the two countries, with Hollande and German Chancellor Angela Merkel meeting French and German students at the chancellor's office. REUTERS/Tobias Schwarz (GERMANY - Tags: POLITICS)
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Reuters/TOBIAS SCHWARZ
President of German Bundestag Lammert visits plena
President of the German lower house of parliament Bundestag Norbert Lammert visits the plenary hall during preparation works for the upcoming festivities to celebrate 50 years of the Elysee Treaty in Berlin January 18, 2013. Next week Germany and France hold festivities to celebrate 50 years of the Elysee Treaty of friendship between the two countries, with Hollande and German Chancellor Angela Merkel meeting French and German students at the chancellor's office. REUTERS/Tobias Schwarz (GERMANY - Tags: POLITICS)
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APA/Steffen Kugle
Für den Bruder des CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden, Siegfried Kauder, ist der Traum vom Direktmandat geplatzt. In seinem Wahlbezirk im Schwarzwald unterlag er der eigenen Partei. Weil die CDU ihn nicht als Direktkandidaten aufgestellt hatte, trat er gegen
GERMANY BND
epa00715896 Siegfried Kauder (CDU), chair of the board of inquiry on the German intelligence service BND (Bundesnachrichtendienst), walks by a sign of the board in Berlin, Germany, Thursday, 18 May 2006. The board for the enlightenment of the role of the BND in the Iraq war might be expanded. EPA/Steffen Kugler
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APA/Steffen Kugler
GERMANY BND
epa00715896 Siegfried Kauder (CDU), chair of the board of inquiry on the German intelligence service BND (Bundesnachrichtendienst), walks by a sign of the board in Berlin, Germany, Thursday, 18 May 2006. The board for the enlightenment of the role of the BND in the Iraq war might be expanded. EPA/Steffen Kugler
Direktmandate: Gewinner und Verlierer

Dass ihr der bisherige Koalitionspartner FDP wegbrach, bedauerte Merkel zwar, ließ sich dafür aber nicht die Verantwortung zuweisen. Sie hatte „Leihstimmen“ der CDU für die FDP abgelehnt und sich schon lange intern auf eine Koalition mit der SPD eingestellt.

Merkels Sieg ist wegen des enttäuschenden Ergebnisses des Hauptgegners SPD noch bemerkenswerter. Die stand am Abend bei 25,7 Prozent. Das sind nur 2,7 Prozent über ihrem historischen Tief von 2009. Noch dramatischer ist der Abstand zum Hauptkonkurrenten Union gewachsen, er liegt nun bei 17 Prozent – wie zuletzt 1965.

Setzten voll auf Sieg und wurden doch enttäuscht: Kanzlerkandidat Peer Steinbrück (l.) und SPD-Chef Sigmar Gabriel (r.)
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Reuters/MICHAEL DALDER
SPD party leader Gabriel and SPD top candidate Ste
Social Democratic Party (SPD) party leader Sigmar Gabriel (3R) and SPD top candidate Peer Steinbrueck address supporters after the first exit polls in the German general election (Bundestagswahl) at the party headquarters in Berlin, September 22, 2013. REUTERS/Michael Dalder (GERMANY - Tags: POLITICS ELECTIONS)
Aber auch die ARD-Frage an ihren „KanzlerkandidatenPeer Steinbrück, er müsse das doch als „Demütigung“ empfinden, brachte den nicht aus der Fassung. Der Wahlkampf habe ihn „beflügelt“, er bleibe „weiterhin an Deck“, so der älteste SPD-Kandidat ihrer Geschichte. Dies „muss nicht im Kabinett Merkel sein“, was er bisher ausgeschlossen hatte. SPD-Chef Sigmar Gabriel kommentierte Merkels Sieg als „großen Erfolg“, zu dem er ihr gratulierte. Der Ball liege jetzt bei Merkel. Auch die anderen linken Parteien haben null Grund zur Freude. Die Grünen kommen auf 8,4 Prozent. Das ist der größte Verlust in ihrer Geschichte auf Bundesebene. Vor eineinhalb Jahren lagen sie in den Umfragen bundesweit noch um die 20 Prozent.
Enttäuschte Grüne Jürgen Trittin und Katrin Göring-Eckhart
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APA/SOEREN STACHE
GERMANY ELECTIONS
epa03879112 Top candidates of The Green Party Juergen Trittin (R) and Katrin Goering-Eckardt (L) react to the results of the German federal elections at the Columbiahalle in Berlin, Germany, 22 September 2013. The Greens Party suffered sharp losses, winning only 8.1 percent or 8.0 percent, according to the respective ARD and ZDF numbers. That was down from 10.7 per cent last time. EPA/SOEREN STACHE
Die Spitzenkandidaten Jürgen Trittin und Karin Göring-Eckhardt aber sprachen davon, so weiter machen zu wollen, eine Rücktrittabsicht ließen sie nicht erkennen. Die Linke büßte ebenfalls stark ein: von 11,9 auf zuletzt 8,6 Prozent, womit sie aber um einen Tick besser lag als die Grünen. Damit sind die Kommunisten die drittgrößte Partei und bei einer großen Koalition ihr Spitzenkandidat Gregor Gysi sogar Oppositionsführer im Bundestag. Er fand das toll: „Hätte ich 1990 gesagt, dass wir 2013 die drittstärkste Partei im Bundestag sind, wäre ich zu Recht ins Irrenhaus gekommen.“ Die größte Spannung aber verursachten längere Zeit am Wahlabend das Ergebnis der beiden kleinen Parteien. Die FDP lag anfangs knapp unter der Fünf-Prozent-Hürde, bald aber deutlicher. Ihr Spitzenkandidat Rainer Brüderle und ihr Parteichef deuteten tief betroffen schon gegen 18 Uhr ihre Rücktritte an.

FDP-Chef Philipp Rösler muss nach dem Debakel wohl gehen.
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APA/HOLGER HOLLEMANN
GERMANY ELECTIONS
epa03879000 Federal Chairman of the Free Democratic Party (FDPPhilipp Roesler leaves a polling station after casting his vote in IserhagenGermany, 22 September 2013. Chancellor Angela Merkel's coalition partner FDP may lose all its seats in the German parliament, falling short of a 5-per-cent threshold, but the result is still too close to call, television exit polls show. EPA/HOLGER HOLLEMANN

Viel knapper an der Fünf-Prozent-Hürde als die FDP lag lange die neue Euro-kritische „Alternative für Deutschland“. Sie erreichte auch noch um 20.30 Uhr 4,9 Prozent. Erst gegen 21.30 Uhr rückte ihr Zugang zum Bundestag in weitere Ferne.

Damit bleibt der Bundestag wohl erstmals seit langem wieder ein Vierparteien-Parlament, was in Europa inzwischen ebenfalls eine Besonderheit ist und ihm weitere Stabilität garantieren sollte.

Landtagswahlen in Hessen

Im gleichzeitig wählenden Hessen gewannen CDU und SPD. Schwarz-Gelb hat aber die Macht in Hessen verloren - wer künftig regiert, ist unklar. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis um 02:35 Uhr wird die CDU mit 38,3 Prozent stärkste Partei. Die SPD kommt auf 30,7 Prozent. Die Grünen erreichen 11,1 Prozent, die Linke kommt auf 5,2 Prozent. Die bisher mitregierende FDP stürzt dramatisch auf 5 Prozent ab, schafft damit aber noch den Sprung in den Landtag - im Gegensatz zur AfD.

Gratulationen

Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann und Vizekanzler Michael Spindelegger gratulierten Kanzlerin Merkel am Abend. Spindelegger erklärte, das Wahlergebnis zeige das Vertrauen der Menschen zu Parteien, die „konservativ wirtschaften und christlich-soziale Werte leben.“ Der Wahlsieg Merkels sei ein Warnsignal an die SPÖ. Gratulationen gab es auch vom britischen Premier David Cameron.

Mehr Hintergründe und Informationen zur Bundestagswahl gibt es hier.

Die besten Zitate in der Berliner Runde Bei der Berliner Runde Sonntagabend kamen die Spitzenkandidaten zusammen.

Einer der wichtigsten Gründe Kanzlerin Merkels, sich gar nicht so heimlich schon länger die Große Koalition mit der SPD zu wünschen – an die Möglichkeit einer absoluten Mandatsmehrheit dachte sie vor der Wahl wohl nicht –, ist deren Übermacht im Bundesrat. Ein Regierungswechsel in Hessen zu ihr könnte diese auf zwei Jahre hinaus sogar bei der zwei Drittel-Mehrheit fixieren. Damit könnte die SPD jedes vom Bundestag beschlossene Gesetz blockieren, so es irgendwie mit Finanzen zu tun hat.

Zweiter Hauptgrund für eine Große Koalition sind dringende Weichenstellungen, vor allem die Neuordnung des Länderfinanzausgleichs und der finanziellen Beziehungen der Länder zum Bund. Die Daueralimentierung von SPD-Hochburgen wie Berlin und Bremen, das pro Kopf mehr verschuldet ist als Griechenland, vor allem durch das wirtschaftsstarke und sparsame CSU-Bayern ist politischer Sprengstoff.

Auch beim kurzfristigsten Reformbedarf, der Merkel wahltaktisch nützenden, von ihr aber vermurksten „Energiewende“, geht ohne SPD nichts. Dazu gehört die Reform der einst von ihr eingeführten Überförderung von Solarstrom auf Kosten aller Konsumenten, die seither den Strompreis verdoppelt hat.

Euro-Rettung

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Die größte Herausforderung für Merkels Koalition wird das Nachjustieren der Euro-Rettung, das angesichts des wachsenden Echos auf die neue „Alternative für Deutschland“ unausweichlich wird.

Merkels schon begonnenes Umsteuern von der bisher geplanten Vertiefung der EU zu einer nur mehr mit den Einzelstaaten braucht den Lagerübergreifenden Konsens wie alle Euro-Entscheidungen. Erst recht, wenn das die Wahl abwartende Verfassungsgericht demnächst doch bremsen sollte.

Dramatischer kann ein Absturz in der Politik nicht ausfallen. Von ihrem historisch besten Wahlergebnis im Jahr 2009 (14,6 %) ist die FDP auf ihr historisch schlechtestes Wahlergebnis in der Geschichte der Bundesrepublik abgesackt. Seit ihrer Gründung 1949 durchgehend im Bundestag vertreten, müssen die Liberalen diesen nun verlassen. Auch hat keine Partei so viele Jahre als Teil der deutschen Regierung verbracht wie die FDP. Eine Lücke im politischen System Deutschlands entsteht, deren Größe vorerst noch niemand abschätzen kann.

Vor allem nicht die Partei selbst. Während sich Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler bereits in Richtung Rücktritt begaben, war es an Vize-Parteichef Christian Lindner, zerdrückt ein paar Stehsätze abzugeben. „Die bitterste Stunde für die Liberalen seit Jahrzehnten“ sei dieses Ergebnis, aber, klaubte er ein bisschen verzweifelten Optimismus hervor: „Es gibt noch Liberale in diesem Land.“

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Doch die scheint die Partei in den letzten Jahren nicht mehr erreicht zu haben. Lichtjahre entfernt ist man von den Erfolgsjahren unter Hans-Dietrich Genscher. Der inzwischen 86-Jährige hält bis heute den Spitzenplatz als längstgedienter Außenminister und Vizekanzler der Bundesrepublik. Genscher regierte seit 1974 in einer Koalition mit SPD-Kanzler Helmut Schmid, um dann 1982 im quasi fliegenden Wechsel mit Helmut Kohl und der Union in eine Regierungskoalition zu gehen.

Den Anspruch, die Stimme aller Liberalen des Landes zu sein, verlor die FDP allerdings im Laufe der Neunzigerjahre. Zunehmend wurde sie als gesichtsloses Anhängsel der Union betrachtet.

Der Triumph von Guido Westerwelle 2009 war vor allem ein Triumph des Populismus. Mit umstrittenen Auftritten in TV-Shows und recht pampigen Ansagen über Wählerprozente, die man erreichen werde („Projekt 18“) schaffte es der nachherige Außenminister, vor allem bei den Jungen. Doch gerade diese Wähler sind ansatzlos wieder davon. Mit der allein auf ihr Stammklientel gemünzten Politik der FDP, die vor allem wirtschaftlich etablierte Besserverdiener anspricht („Zahnärztepartei“), können sie nichts anfangen – wie derzeit die meisten Deutschen.