Politik/Ausland

Deutsche Wahlumfrage: SPD holt auf, Union rutscht um drei Punkte ab

Für den  Kanzlerkandidaten der CDU/CSU, Armin Laschet, wird die Lage langsam beunruhigend. Laut neuerster Forsa-Umfrage zur Bundestagswahl hat die Union erneut an Zustimmung verloren, während die SPD dazugewinnt und nun knapp hinter den Grünen liegt.

In dem am Mittwoch veröffentlichten RTL/ntv-Trendbarometer kommen CDU/CSU demnach auf 23 Prozent, das sind drei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche.Die Grünen bleiben bei 20 Prozent. Dahinter liegt die SPD mit 19 Prozent, die drei Punkte zulegt.

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Laut Forsa ist das für die Sozialdemokraten der beste Umfragewert seit 2018.
Die FDP verliert einen Punkt und käme auf zwölf Prozent, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Die Linkspartei gewinnt einen Punkt auf sieben Prozent. Die AfD bleibt bei zehn Prozent, die sonstigen Parteien bei neun Prozent.

Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt noch bei 26 Prozent. Deutschland wählt am 26. September ein neues Parlament.

Nach der jüngsten Umfrage hätte weder die derzeitige Koalition aus Union und SPD noch Schwarz-Grün eine regierungsfähige Mehrheit.

Rein rechnerisch würde es für eine sogenannte Jamaika-Koalition aus Union, Grünen und FDP reichen, für eine Ampel-Koalition aus Grünen, SPD und FDP sowie für ein Bündnis aus Grünen, SPD und Linkspartei.

Scholz liegt vorne

Würde nicht eine Partei, sondern eine Person gewählt werden, hätte SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz die Nase vorne. Er kann gegenüber der Vorwoche fünf Punkte hinzugewinnen. Für ihn würden 26 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmen, könnten sie den Regierungschef oder die Regierungschefin direkt wählen.

Grünen-Spitzenkandidatin Annalena Baerbock verliert zwei Punkte und kommt auf 16 Prozent. Unionskandidat Armin Laschet büßt drei Punkte ein und rutscht auf zwölf Prozent.

CSU-Chef Markus Söder wäre aus Sicht vieler Wählerinnen und Wähler der bessere Kandidat der Union. 40 Prozent würden ihm bei einer Direktwahl die Stimme geben - das sind mehr als dreimal so viele wie bei Laschet.

Zwei Drittel der Deutschen (68 Prozent) machen vor allem Laschet für die schlechten Werte der Union verantwortlich. Die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, Laschet solle zugunsten Söders auf die Kanzlerkandidatur verzichten.