Politik/Ausland

Der Friedens-Clown von Aleppo ist tot

Um die vom Krieg geplagten Kinderherzen in der nordsyrischen Stadt höher schlagen zu lassen, verkleidete sich der 24-jährige Sozialarbeiter Anas al-Basha als Clown. Denn außer seinem lustigen Outfit und seinem beherzten Bemühen syrischen Kindern ihr Kriegsschicksal etwas zu erleichtern, gab es nicht viel für die Belagerten zu lachen. Nun wurde Anas Al-Basha bei einem vermeintlich russischen Luftangriff von einer Rakete getötet. "Der letzte Clown Aleppos ... Anas al-Basha, mit ihm lachten die belagerten Kinder in Aleppo ... Er starb nun auch bei einem Bombardement ... 29.11.2016", steht auf der Facebook-Seite der syrischen Hilfsorangisation "Children of SYRIA" geschrieben.

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Anas al-Basha war ein Mitarbeiter bei "Space for Hope" einer kleinen lokalen Initiative, die soziale Hilfe in den vom Krieg zerütteten Teilen des belagerten Ostteils der Stadt leistete. "Er spielte Parodien für die Kinder, um die Mauern zwischen ihnen aufzubrechen", sagte Sama Hijazi, Vorgesetzte von al-Basha, gegenüber der Associated Press. Sie werde ihn immer als einen Freund in Erinnerung behalten, der ein großes Herz für Kinder hatte. "Space of Hope" hat nun seine Arbeit in Aleppo für den Moment auf Eis gelegt.

Russland blockiert Feuerpause

In einer kurzfristig einberufenen Sitzung haben Mitglieder des UN-Sicherheitsrats über eine Feuerpause in der schwer umkämpften syrischen Stadt diskutiert. Mehrere Länder forderten am Mittwoch, eine zehntägige Feuerpause mittels Resolution durchzusetzen, um humanitäre Helfer in die Stadt zu lassen. Russland lehnte dies jedoch ab.

Zivilisten müssten umgehend eine Pause vom Bombenhagel bekommen, sagte etwa Großbritanniens UN-Botschafter Matthew Rycroft. Russlands UN-Botschafter Witali Tschurkin sagte dagegen, dass der Westen solche humanitären Fragen nur als Vorwand nutze, um seine politische Agenda für einen Regimewechsel in Syrien voranzutreiben. "Ohne unsere Sorgen zu berücksichtigen, wird keine Resolution verabschiedet werden", sagte Tschurkin. Vertreter mehrerer Länder machten Russland allein für die Unfähigkeit des Rats verantwortlich, die Gewalt in Aleppo zu stoppen.

UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien warnte in der Sitzung, dass Tausende Zivilisten aus betroffenen Stadtteilen fliehen würden. Er drängte das Gremium, sich zu einigen, um den Syrern zumindest einen "Halm der Hoffnung" zu geben.