Der erste Protest-Teilnehmer im Iran soll hingerichtet werden
Von Laila Docekal
Auf dem in sozialen Medien verbreiteten Bild hat er eine Augenbinde auf dem Gesicht und sein offenbar gebrochener Arm wird dürftig von einem zusammengeknoteten Band festgehalten. Majidreza Rahnavard wurde im Rahmen der Aufstände gegen das Mullah-Regime in der Stadt Mashhad festgenommen und soll unbestätigten Berichten in den sozialen Medien zufolge an diesem Wochenende durch Erhängung an einem Kran in seiner Nachbarschaft exekutiert werden - möglicherweise schon morgen, Samstag.
Den Berichten zufolge gab es weder Ermittlungen, noch hatte er bei der Gerichtsverhandlung einen eigenen Anwalt. Sein Geständnis wurde vor laufenden Kameras aufgenommen und veröffentlicht - eine gängige Praxis im Iran. Es soll den Vorwürfen zufolge mit Folter erpresst worden sein. Das Gericht der Islamischen Republik beschuldigte ihn, zwei Söldner umgebracht zu haben und verurteilte ihn in einem Blitzverfahren zum Tode.
Das Schuhgeschäft von Rahnavard wurde beschlagnahmt und seine Familie soll unter starkem Druck stehen, nicht an die Öffentlichkeit zu gehen.