Corona-Impfstoffe: Auch Moderna wird laut Italien weniger liefern
Der US-amerikanische Impfstoffhersteller Moderna wird an Italien im Februar zunächst weniger Dosen liefern als erwartet. Regierungskommissar Domenico Arcuri sagte am Freitag in Rom vor der Presse, das US-Unternehmen habe mitgeteilt, dass es eine Reduktion um 20 Prozent geben solle. Bei der für die Impfstoffbeschaffung zentral zuständigen EU-Kommission hieß es, mögliche Lieferprobleme von Moderna würden derzeit im Lenkungsausschuss besprochen.
Arcuri sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur ANSA: „Moderna hat uns gerade darüber informiert, dass für die Woche vom 9. Februar von den geplanten 166.000 Dosen 132.000 geliefert werden, 20 Prozent weniger.“
Er fügte hinzu: „Unser Erstaunen, unsere Sorge und unsere Entmutigung wachsen.“
Der Impfstoff ist von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und in Italien zugelassen worden. Die Hersteller AstraZeneca und Biontech/Pfizer haben ebenfalls zeitweise Reduktionen bei ihren Lieferungen in EU-Staaten angekündigt. Arcuri sprach von „mindestens 300.000 Dosen Impfstoff, die wir hätten erhalten sollen und die wir nicht erhalten haben“.
Das Land, das rund 60 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner hat, wurde hart von der CoV-Krise getroffen. In Italien wurden nach Angaben der offiziellen Impf-Webseite der Regierung bisher rund 1,7 Millionen Dosen gespritzt.
Auch für Österreich
Auch Österreich plant Impfungen mit dem US-Impfstoff Moderna. Am 12. Jänner ist die erste Lieferung eingetroffen. Ende Jänner waren weitere 10.000 Dosen geplant. Für das gesamte erste Quartal waren für Österreich 200.000 Dosen Moderna Impfstoff vorgesehen. Ob es auch hier Lieferverzögerungen gibt, war zunächst unklar.
Der Wirkstoff wird in der Schweiz produziert und so an die europäischen Staaten verteilt. Jedes Land hat ein zentrales Lager, jenes in Österreich liegt in Niederösterreich.