Politik/Ausland

Clinton über Trump: Die Aussagen im Check

Mehr als 4700 Delegierte lauschten Hillary Clintons Rede beim Parteitag der Demokraten – via YouTube werden es wohl noch sehr viel mehr werden. Selten zuvor war die erste US-Präsidentschaftskandidatin so gewitzt, selten stichelte sie so direkt gegen ihren Kontrahenten Donald Trump. Die besten Sager der ersten Präsidentschaftskandidatin der USA im Check.

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„Er hat die Partei der Republikaner vom Leitspruch ‚Ein neuer Morgen in Amerika‘ zur ‚Mitternacht in Amerika‘ geführt.“

„Morning in America“ war ein Slogan von Ronald Reagan im Jahr 1984. Er versprach damit, dass die USA unter seiner Führung „stolzer, stärker und besser“ werden würde. Clinton verwandelte das berühmte republikanische Zitat in „Midnight in America“ um die vermeintlich düstere Zukunft unter einem Präsidenten Trump zu skizzieren.

„Stellt euch vor, er sitzt im Oval Office und wird mit einer echten Krise konfrontiert. Einem Mann, der sich von einem Tweet aus der Fassung bringen lässt, sollten wir keine Nuklearwaffen anvertrauen.“

In den USA ist – wie in fast jedem Land – der Präsident gleichzeitig der Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Damit hat er auch die Verantwortung, etwaige Nuklearangriffe zu autorisieren. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums verfügte das US-Atomwaffenarsenal 2015 über 4760 Sprengköpfe – 2080 davon sind einsatzbereit, 2680 als „Reserve“ gelagert. Circa 2370 Sprengköpfe sind zur Abrüstung markiert, aber noch intakt. Damit verfügen die USA eigentlich über 7100 Atomsprengköpfe. Eine große Verantwortung für den Präsidenten.

„Ernsthaft? ‚Nur ich kann das regeln?‘“

Donald Trump ist es gewohnt, als Chef über sein Personal zu verfügen und ist überzeugt, dass er alleine für seinen wirtschaftlichen Erfolg verantwortlich ist. So präsentiert er sich auch im Wahlkampf. Nur er alleine könne die Probleme der USA lösen. Zumindest präsentiert Clinton ihn so. Sie hingegen ist der Meinung, dass Amerikaner die „Probleme gemeinsam lösen“. Clinton vergisst dabei auch nicht, die Stützen der Gesellschaft zu erwähnen. Die Polizisten, Feuerwehrleute, Lehrer, Ärzte, Krankenschwestern, Soldaten und Mütter. Überraschend ist das nicht, dann schon ihr Wahlkampf-Slogan lautet „Gemeinsam stärker“.

Donald Trump sagte: ‚Ich weiß mehr über ISIS, als es unsere Generäle tun.‘“ „Nein, Donald, das tust du nicht.“

Ein Präsidentschaftskandidat, der (noch) keinen Zugriff auf Geheimdienstinformationen und Militärinterna hat, soll mehr über die Terrororganisation „Islamischer Staat“ wissen, als die damit betrauten „Mitarbeiter“? Das wäre sehr vereinfacht gesagt so, wie ein Steakesser im Restaurant mehr über das Tier weiß, als der Bauer, der es gezüchtete hat.

„Am Ende kommt es darauf an, was Trump nicht verstehen will: Amerika ist bereits großartig, weil Amerika gut ist.“

Hier spielt Clinton einerseits mit dem Selbstbild der Amerikaner, die USA sei das großartigste Land der Welt und andererseits nimmt sie den Slogan „Make America Great Again“ von Trump auf.

Donald Trump möchte Amerika wieder großartig machen. Er könnte damit anfangen, wieder Sachen in Amerika produzieren zu lassen.“

Wieder wirft Clinton ihrem Kontrahenten seinen Slogan entgegen und unterfüttert ihn mit der Tatsache, dass Trump Produkte im Ausland produzieren lässt. So wie fast jeder Modehersteller, hat sich auch Trump entschieden, Kleidung für seine Herrenmodelinie dort fertigen zu lassen, wo es billig ist. Und das ist nun mal in den USA nicht der Fall.

„Ist Donald Trump dazu fähig, der Oberbefehlshaber der Streitkräfte zu sein? Er ist ja schon mit den Wirren eines Wahlkampfes überfordert.“

Immer wieder fiel Trump während des bisherigen Wahlkampfes mit verbalen Ausfällen auf. Egal gegen Reporter oder Konkurrenten. Ein paar Beispiele: „Jeder gibt zu, dass die Muslime damals weltweit absolut außer Rand und Band geraten sind.“ „Wie blöd sind die Leute aus Iowa, so einen Mist zu glauben?“