Politik/Ausland

Regenschirm-Verbot beim Staatsbesuch in Macau

In Macau regnete es – dennoch war es den anwesenden Journalisten bei der Ankunft des chinesischen Staatschefs Xi Jinping nicht erlaubt, ihre Schirme aufzuspannen: Die pekingtreuen Behörden der Sonderverwaltungszone untersagten dies, zu sehr erinnern die Schirme an die Demokratiebewegung in Hongkong.

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An die wartenden Reporter auf dem Flughafen der ehemaligen portugiesischen Kolonie wurden ganz einfach Regenjacken verteilt. Die offiziellen Begründungen hatten aber natürlich nie etwas mit Hongkong zu tun: „Sie sagten uns, wir könnten keine Regenschirme aufspannen, weil das die Flüge beeinträchtigen würde“, berichtete ein Journalist. Ein anderer meinte, die Behörden hätten gesagt, dass es wegen des starken Windes sei es zu gefährlich sei Regenschirme aufzuspannen. Auch die Mitglieder der offiziellen Delegation Macaus trugen keine Regenschirme bei sich, ebensowenig wie Xi Jinping und seine Gefolgschaft.

Seit die Demonstranten aus Protest gegen Peking gelbe Regenschirme in die Höhe hielten, hat sich in ganz China der Regenschirm als Protestsymbol etabliert. Macau, dessen Hauptwirtschaftszweig das Glücksspiel ist, ist nicht allzu weit von Hongkong entfernt und genießt ebenso wie die ehemalige britische Kolonie Sonderstatus – und auch dort mehren sich seit einiger Zeit die Stimmen, die mehr Autonomie verlangen.