Berliner Gedächtniskirche: Eigentlich eine Oase der Ruhe
Von Karl Oberascher
Feuerzangenbowle, Heidelbeerpunsch, ein Lavagrill, Rostbratwürste und Sauerkraut, dazu ein kleines Karussell, und Dutzende kleine Ständchen – insgesamt 170 an der Zahl - , die von Weihnachtskitsch bis handgefertigte Handwerkskunst aus ganz Deutschland alles verkaufen, was zur Adventstimmung dazugehört.
Das war der Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche.
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Seit Ende November trafen sich hier, im Zentrum des Berliner Westens, jeden Abend Tausende Berliner und Touristen aus der ganzen Welt. Sie machten auf ihren Shoppingtouren durch Berlins größte Einkaufsstraße, dem Kudamm, Halt – oder schauten auf dem Weg zum nahegelegenen Berliner Zoo auf ein Heißgetränk vorbei.
Daran ist am Tag nach dem Anschlag nicht mehr zu denken. Noch immer ist die Polizei mit einem Großaufgebot vor Ort. Der Platz vor der Gedächtniskirche ist komplett abgeriegelt, weiße Plastikplanen schirmen den Tatort vor Schaulustigen ab.
Mahnmal für den Frieden
Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche ist es denn auch, die diesen Platz inmitten des Einkaufsstraßen-Wahnsinns zu einem besonderen Ort macht. Zerbombt während des Zweiten Weltkriegs, wurde sie nicht – wie noch während des Kriegs von den Nazis versprochen wieder aufgebaut - , sondern als Ruine erhalten. Nur der 71 Meter hohe Hauptturm sollte, bautechnisch gesichert, erhalten bleiben und als Mahnmal für den Frieden dienen.
Hoffentlich auch heute – um 18.00 Uhr findet hier ein Gottesdienst zum Gedenken an die Opfer des gestrigen Anschlags statt.