Politik/Ausland

700 Mio. Euro aus sozialem Wohnbau abgezweigt

Gegen Tiger und Fliegen“ wollte Chinas Präsident Xi Jinping im Kampf gegen die Korruption vorgehen. Der chinesische Rechnungshof stellt ihn nun vor ein Mammutprojekt: Er hielt fest, dass allein im vergangenen Jahr mehr als 700 Millionen Euro aus einem Programm zum sozialen Wohnbau verschwanden. 360 Projekte oder Organisationen hätten Mittel aus dem Fonds abgezweigt.

Das Programm sieht vor, bis 2015 etwa 36 Millionen bezahlbare Wohnungen zu bauen. Dafür wurden 2012 mehr als 100 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt und damit 5,9 Millionen Wohneinheiten errichtet. 110.000 Familien, die davon profitieren wollten, haben aber laut Rechnungshof falsche Akten eingereicht, um Mittel aus dem Programm zu erhalten.

Das Problem zu hoher Wohnpreise rüttelt an den Nerven der Chinesen. Trotz staatlicher Kontrolle liegen die Durchschnittskosten für ein Haus bei rund 1250 Euro pro Quadratmeter. Deshalb steht leistbares Wohnen ganz oben auf der Regierungsagenda. Zuletzt wurden wiederholt Skandale über Beamte, die sich mit mehreren Immobilien eine goldene Nase verdienen wollten, publik.