Anschläge auf Israelis: Zwei Iraner in Haft
Der 28-jährige Saeid M. war auf der Flucht von seiner eigenen Granate schwer verletzt worden. Er verlor beide Beine. Sein 42-jähriger Komplize Mohummad H. wollte Dienstagabend nach Kuala Lumpur fliehen, als ihn die Beamten am Flughafen festnahmen.
Ein dritter Mann, Masoud S., 31, der mit den beiden anderen vor der Flucht zusammen war, wird noch gesucht. Er könnte nach Malaysia geflohen sein. Die drei Männer waren mit einer Frau nach Thailand eingereist, die für die Gruppe ein Appartement gemietet hatte. Auch Leila R., 32, könnte sich abgesetzt haben.
Die Explosionen in Bangkok kamen einen Tag nach dem Anschlag auf eine israelische Diplomatin in Indien und einem gescheiterten Anschlag in Georgien am Montag. Die Art des Bombenbaus war an allen Tatorten ähnlich.
Ein thailändischer Geheimdienstmitarbeiter sagte zu AFP : „Die drei Iraner sind ein Mörderteam, dessen Zielscheibe israelische Diplomaten sind, der Botschafter eingeschlossen.“
Iran weist Schuld von sich
Der Iran will mit den Anschlägen nichts zu tun haben. Das entgegnete Außenamtsprecher Ramin Mehmanparast auf die Vorwürfe im staatlichen Press TV . Hinter solchen „Terrorakten“ stünden häufig israelische Agenten. Die Anschläge seien Teil der „psychologischen Kriegsführung der Zionisten gegen den Iran“. Dass die Festgenommenen iranische Pässe bei sich trugen, sei nur Ablenkung.
Doch die Anschläge sehen verdächtig wie ein Racheakt des Iran aus. Vor einigen Wochen wurde von einer Anschlagserie gegen iranische Atomwissenschafter berichtet, die dem israelischen Geheimdienst angelastet wird.
Teheran stoppt Öllieferungen
Der Iran wird vom Westen verdächtigt, unter dem Deckmantel der Kernenergie ein Programm zum Bau von Atombomben zu verfolgen. Bereits in wenigen Monaten könnten derartige Waffen fertiggestellt sein.
Die EU, USA und Kanada haben daher Sanktionen gegen den Iran verhängt. Laut US-Experten habe sich der Wert der iranischen Währung seither halbiert. Das Staatsfernsehen meldete gestern, dass die Öllieferungen an sechs europäische Länder (Niederlande, Griechenland, Portugal, Italien, Frankreich und Spanien) gestoppt wurden. Das Ölministerium dementierte.
Präsident Ahmadinejad sei zu neuen Gesprächen bereit, will im Atomstreit aber nicht einlenken. Gestern war er dabei, als ein Reaktor mit im Iran gefertigten Brennstäben beladen wurde, davor kamen die Stäbe aus Argentinien. Mit seinen Auftritten demonstriert Ahmadinejad erneut den Erfolg des Atomprogramms