Paris-Terror

Terror in Paris: "Flüchtlinge machen sich große Sorgen"

Der Terror von Paris hat auch in den Flüchtlingsunterbringungen der Caritas in Österreich Bestürzung ausgelöst. "Die Flüchtlinge machen sich große Sorgen. Sie sind ja genau vor diesen Bomben und dem Terror geflüchtet", sagt Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner.

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"Wir wissen was es bedeutet, Menschen bei Bombenanschlägen zu verlieren. Wir wollen Frieden, jede Form des Terrorismus ist abscheulich", zitiert Schwertner einen jungen Afghanen. "Heute bin ich Europäer und fühle mit den Schwestern, Brüdern, Müttern und Vätern mit, die ihre Angehörigen verloren haben. Unsere Gedanken sind bei den Opfern dieses Verbrechens", meinte der junge Mann.

Ein Friseur, der im Alter von 13 Jahren aus Bagdad geflüchtet war, macht sich Sorgen, dass "jetzt alle wieder in einen Topf geworfen werden. Momentan habe ich einen Bart, ich komme aus dem Irak, und schon glauben manche, ich könnte gefährlich sein", tut der Stylist, der heute in einem Salon im Wiener Bezirk Alsergrund arbeitet, via Facebook kunf. Europa stehe für Frieden. "Die Anschläge in Frankreich - ich verstehe nicht, wie man so etwas tun kann. Ich verstehe nicht mal, wie jemand auch nur eine einzige Waffe produzieren kann, das ist ja schon der Anfang von Krieg."

"Jetzt erst recht"-Stimmung unter Helfern

Viele Menschen, auch die freiwilligen Helfer, die tagtäglich in die Einrichtungen der Caritas kommen, stellten sich nach dem Terroranschlag viele Fragen, meint Schwertner. Sie machten sich Sorgen und es entstünden erneut Diskussionen über die Registrierung von Flüchtlingen. Dennoch überwiege das "Jetzt erst recht"-Gefühl. Am Sonntag sei eine Spenderin zur Caritas gekommen und habe betont, dass sie gerade jetzt die Hilfe weiterhin unterstützen werde.

"Wir dürfen uns durch Hass und Terror nicht spalten lassen. Sonst wird man zum Mitläufer von diesen Terroristen. Werte, die uns wichtig sind, können von einzelnen zwar verraten, aber nur von uns allen gemeinsam bewahrt werden", sagt Schwertner. "Die Antwort kann nur lauten: Integration, Integration, Integration." Den Menschen eine Chance geben und dabei auf die Österreicher, die ebenfalls Hilfe brauchen, nicht vergessen. Die Not von Menschen dürfe nicht gegeneinander ausgespielt werden.