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„Sinnstiftendes Investieren wird in den Mittelpunkt rücken“

Nachhaltige Anlageprodukte rücken immer mehr in den Focus der Anleger, ebenso wie soziale Investments .

Umweltschutz und ESG-Kriterien werden immer wichtiger. Gab es in den vergangenen Jahren ein Umdenken zum Thema Nachhaltigkeit bei Anlagen/Produkten?

Markus Kaller: Anlegerinnen und Anleger berücksichtigen zunehmend umweltbezogene, gesellschaftliche und Unternehmensführungs-Aspekte in ihren Anlageentscheidungen. Das zeigt sich unter anderem in einem größeren Anteil an nachhaltigen Wertpapierprodukten in den Portfolios. Erkennbar ist auch, dass sich die Nachfrage etwas verschiebt. Waren früher „rein grüne“ Produkte im Fokus, rückt nun auch die soziale Komponente stärker ins Zentrum. Gleichzeitig wurde auch durch die Regulatorik ein Impuls gesetzt, Finanzprodukte nachhaltig zu gestalten.

Wie hat sich die Nachfrage nach nachhaltigen Anlagemöglichkeiten entwickelt?

Wie viele Anlagethemen hat sich auch die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten in Wellen entwickelt. Zunächst noch als Veranlagungsform für eine interessierte Randgruppe abgetan, konnten wir über die letzten 20 Jahre hindurch einen Anstieg in der Kundinnen- und Kundennachfrage erkennen. Natürlich wurde mit dem Boom der Solar-Aktien ein Höhepunkt erreicht, der parallel zu den Kursrückgängen wieder etwas abgenommen hat. Gleichzeitig können wir aber erkennen, dass die Nachfrage nach sozialen Investments ansteigt.

Wie wichtig ist hier die Beratung?

Eine diesbezügliche Beratung ist durchaus wichtig, denn sich als interessierter Laie mit der Thematik auseinanderzusetzen bringt gewisse Herausforderungen mit sich. Allein die regulatorischen Anforderungen zu durchschauen, ist vermutlich für viele ein schwieriges Unterfangen. Schon aus dieser Perspektive zahlt es sich aus, sich mit seiner Bankberaterin oder seinem Bankberater auszutauschen.

Wie sehen Sie die Zukunft nachhaltiger Anlage-/ Finanzprodukte?

Die Zukunft der nachhaltigen Veranlagung muss man vermutlich auf zwei Ebenen betrachten. Einerseits ist ganz klar, dass die Anzahl und die Qualität nachhaltiger Finanzprodukte ansteigen wird. Die rechtlichen Vorgaben sind darauf angelegt. Andererseits werden sich Anlegerinnen und Anleger vermehrt um den Inhalt ihrer Veranlagung kümmern. Sinnstiftendes Investieren wird in den Mittelpunkt rücken, woraus ich auch eine wieder ansteigende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten erwarte.