15 Milliarden für den Ausbau des Stromnetzes
In den kommenden Jahren sind laut der Energie-Aufsichtsbehörde E-Control massive Investitionen in die Stromnetze notwendig. Das gilt sowohl für die überregionale Netze als auch für die regionale Verteilung.
Laut E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch werden bis 2030 für den Ausbau der Übertragungsnetze etwa drei Milliarden Euro benötigt. Dazu kommen mehr als zehn Milliarden für die Verteilungsnetze. Das ergibt zusammen bis zu 15 Milliarden Euro. Von 2015 bis 2019 wurden bereits über vier Milliarden Euro in die Stromleitungen investiert.
Ein Teil davon ist für die Erhaltung der bestehenden Leitungen notwendig.
Mehr Leistung
Aber auch durch den Umstieg auf erneuerbare Energieträger sind deutlich leistungsfähigere Verbindungen notwendig.
Ein Beispiel ist die E-Mobilität. Derzeit gibt es etwa kaum Ladestationen in den Garagen von Mehrfamilienhäusern. Wenn die Zahl der E-Autos steigt, müssen nicht nur deutlich mehr Ladestationen zur Verfügung stehen, sondern die Stromleitungen zu den Garagen entsprechend dem zusätzlichen Verbrauch angepasst werden.
Dazu kommt, dass die Zahl jener, die ins Stromnetz einspeisen wollen, steigen wird. Das ist im neuen Gesetz für erneuerbare Energieträger so vorgesehen. Auch das macht die Adaptierung der Stromnetze notwendig.
Im Notfall und bei geringer Stromproduktion durch erneuerbare Energieträger können Reserven abgerufen werden. Die Bereitstellung dieser Reserven wird mit Verträgen abgesichert und kostet Geld, das den Stromkunden weiterverrechnet wird.
Für kurzfristigen Strombedarf werden Wasserkraftwerke eingesetzt. Zum Ausgleich von längerfristigen Leistungsschwankungen im Netz gib es Gaskraftwerke. Die benötige Energiereserve wird regelmäßig neu ermittelt und ausgeschrieben.
Die Haushalte müssen in den kommenden Jahren mit höheren Energiekosten rechnen. Derzeit betragen die Netzkosten etwa ein Drittel der Stromrechnung der Haushalte. Der Rest sind Stromkosten und Steuern.