Wohnmobil im Crashtest: Wie sicher sind umgebaute Transporter?
Der Urlaub mit dem Wohnmobil hat sich im Sommer 2020 überaus großer Beliebtheit erfreut. Doch wie sicher ist so ein entsprechend umgebauter Transporter im Fall einer Kollision?
Der ADAC hat ein Wohnmobil, das vorschriftsmäßig beladen war, mit 56 km/h frontal mit einem Kombi kollidieren lassen. Ergebnis: Die Knautschzonen beider Fahrzeuge sind dabei überfordert. Die Front des Wohnmobils ist nicht optimal gestaltet, um die Energie des Aufpralls abzubauen und die Knautschzone des Kombi ist dem voll beladen gut doppelt so schweren Wohnmobil (3,5 Tonnen) alleine nicht gewachsen.
In der Folge werden die Fahrgastzellen beider Fahrzeuge beschädigt und die Pedale weit in den Fußraum geschoben, sodass für die Fahrer beider Fahrzeuge ein sehr hohes Verletzungsrisiko besteht. Dazu kommt, dass beim Aufprall der Rücksitz, der in den meisten Wohnmobilen nur aus dünnem Holz besteht, zusammenbricht und die Köpfe der hinten Sitzenden (im Fall des Crashs: ein Kinder-Dummy im Kindersitz und ein Dummy eines Erwachsenen) gegen den Fahrersitz prallen können.
Was die Einbauten im Wohnmobil angeht, gibt es Licht und Schatten: Die beiden Doppelbetten, das Bad, die Schränke im Heck und die Zurrösen im Kofferraum halten den Belastungen beim Aufprall stand – von ihnen und dem dort untergebrachten Gepäck geht keine Gefahr aus. Auch die Sicherheitseinrichtung der Gasanlage funktioniert und unterbricht die Versorgung beim Unfall, sodass das Brandrisiko minimiert wird.
Die Schränke der Küchenzeile (die beim getesteten Fahrzeug nicht mit dem Fahrgestell verbunden waren) und deren Inhalt fliegen beim Aufprall aber durch den Innenraum und gefährden die Insassen. Tipp: Schwere Gegenstände im abgetrennten Kofferraum verstauen und für die Küche nur leichtes Kunststoffgeschirr verwenden.