Motor

Wie breit darf ein Auto eigentlich sein?

Dass die Autos zunehmend größer werden, ist nicht neu. Vor allem die Breite macht sich bemerkbar, wenn man sich in einem engen Parkplatz eingeparkt hat und man versucht, aus dem Auto auszusteigen (ohne mit der Tür am Nachbarn anzupempern). Wie breit darf ein Auto überhaupt sein?

Der Gesetzgeber gibt es vor: Maximal 2,55 Meter darf ein Fahrzeug bei uns breit sein (Ausnahmen gibt es z.B. für "Fahrzeuge, dessen feste oder abnehmbare Aufbauten besonders für die Beförderung von Gütern in temperaturgeführtem Zustand ausgerüstet sind und dessen Seitenwände einschließlich der Wärmedämmung mindestens 45 mm dick sind" – da sind es 2,60 m und natürlich Sonderfahrzeuge, für die entsprechende Auflagen gelten).

Mit 2,55 m haben auch die dicken Autos noch Spielraum. Eine Auto, das für seine Breite berühmt war, war der Hummer H1 mit 2,19 m (ohne Außenspiegel). 

Eng wird es nicht nur beim Parken sondern auch im Autobahnbaustellenbereich. Für den linken Fahrstreifen gilt meist eine Beschränkung von maximal 2,10 m. Grundsätzlich wird dem Lkw der rechte Fahrstreifen mit 3,25 m und dem Pkw der zweite bzw. linke Fahrstreifen mit 2,75 m zur Verfügung gestellt. Die Angabe "2,10 m" für den linken Fahrstreifen im Baustellenbereich bedeutet, dass das Befahren für Lkw, Busse und breitere Pkw nicht möglich und somit nicht erlaubt ist. Tatsächlich ist der mit 2,10 m gekennzeichnete Fahrstreifen jedoch etwas breiter. Dies ist notwendig, damit zwei Kraftfahrzeuge nebeneinander fahren können ohne sich zu „berühren“, erklärt man bei der ASFINAG.

Die Breite von Fahrzeugen erhöht sich nahezu bei jedem Modellwechsel. Ein VW Golf I hatte beispielsweise noch eine Breite von 1,61 Meter, die aktuelle Generation ist auf eine Breite von 1,79 Meter angewachsen – und das ohne Außenspiegel. Inklusive Spiegel sind es 2073 mm. Beim großen SUV Touareg sind es 1984 mm ohne Spiegel, mit bereits 2193 mm. In die Breite gehen gerne auch Supersportwagen. Der neue Lamborghini Revuelto beispielsweise misst ohne Spiegel 2033 mm, mit sind es stattliche 2266 mm.

"Das kann durchaus zu Problemen führen, weil die Infrastruktur nicht immer entsprechend 'mitwächst', was z.B. in Autobahnbaustellen oder Parkgaragen zu bemerken ist“, sagt ein ÖAMTC-Experte. In einer Befragung vor einigen Jahren hat der ÖAMTC überprüft, ob Lenkern überhaupt bewusst ist, wie breit ihr Fahrzeug wirklich ist. Die Ergebnisse waren ernüchternd: 86 Prozent der Befragten kannten die Gesamtbreite ihres Fahrzeuges nicht. Rund jeder Zweite lag mehr als 30 cm daneben, wobei der Großteil sein Auto schmäler einschätzte, als es wirklich ist, fasste es der ÖAMTC-Experte zusammen. Ähnlich waren die Angaben zur Mindestbreite des linken Fahrstreifens in Autobahnbaustellen: 88 Prozent wussten nicht, wie breit dieser mindestens ist.