Peugeot 308 SW: der Kombi im Familientest
Von Andrea Hlinka
Vergangenes Jahr hat sich Peugeot einen neuen Markenauftritt gegönnt. Zweidimensional und in einem Wappen eingefasst, schmückt nun ein brüllender Löwenkopf den Kühlergrill. Dahinter sitzt das Radar, das die Assistenzsysteme mit Daten füttert. Dahinter – in unserem Fall – der 4-Zylinder-Dieselmotor mit Achtgang-Automatikgetriebe. 131 PS kann der Kombi in dieser Ausführung leisten. Nicht zu wenig, denn die kombitypisch niedrige Statur leistet der Luft kaum Widerstand.
Noch geschmeidiger muss sich das in der Elektroversion anfühlen. Der 308 SW verwehrt sich nämlich keinem Antrieb. Es gibt ihn als Verbrenner (Diesel und Benziner), als Hybriden und ab 2023 als reines Elektroauto. In dieser Form wird er von einem 115 kW/156 PS starken E-Motor angetrieben. Die 54 kWh große Batterie soll eine Reichweite von mehr als 400 Kilometer schaffen.
Brösel und 3D
Innen offenbarten sich uns blaue und perforierte Ledersitze: wunderschön anzusehen und auch sehr fein zu sitzen. Doch zählt so ein Bezug zu jenen Perlen, die sich mit bröselnden Kindern nicht vereinbaren lassen. Essverbot im Auto also.
Das Beste an dem Auto ist das digitale Cockpit, das der neue facegeliftete 308 bekommen hat. Es ist nicht einfach zu beschreiben (und noch schwieriger zu fotografieren). Ein Versuch: Einige Funktionen, wie etwa der Abstandsregeltempomat, wird auf die Anzeige projiziert. Das bedeutet: sie erscheinen dreidimensional. Peugeot nennt das iCockpit. Zwischen Fahrer und Beifahrer sitzt der zehn Zoll große Touchscreen. Fast alles ist hier logisch angebracht. Die Ausnahme: um die Sitz- und Lenkradheizung zu aktivieren, braucht es Zwischenschritte. Das hält den Blick unnötig lang, von der Straße fern.
Verbrauch
Tadellose 5,4 Liter verbrauchte der 1,5 Liter-Turbodiesel auf 100 Kilometer im Testbetrieb. Was nicht ganz überzeugt hat, ist das Platzangebot in der zweiten Reihe. Zu dritt wird es hinten eng. Wenn zwei Kindersitze an den Außensitzen angebracht sind, kann in der Mitte im Fond niemand sitzen. Das ist bei den Abmessungen doch überraschend: 4,6 Meter ist er lang, 1,85 Meter ist er breit und 1,44 Meter hoch. Der Einstiegspreis für den Diesel liegt bei rund 35.000 Euro. Unser Testwagen: rund 45.000 Euro.