Motor/Tests

Der neue Mercedes GLB als 250 4matic im Test

Bei Mercedes ist die Einordnung eines neuen SUV relativ einfach. GLB? Einzuordnen zwischen GLA und GLC! Und die 100 Punkte für die richtige Antwort sind einem sicher. So weit, so logisch. Der GLB gehört (so wie der GLA) zu den Kompakt-SUV der Marke, ist um 20 Zentimeter länger als ein GLA, aber nur wenig kürzer als ein GLC.

Der GLB verspricht schon beim ersten Hinsehen viel Platz. Kein schräg abfallendes Heck, um einen Anflug von Sportlichkeit zu suggerieren, sondern eine Botschaft, die da lautet: Auf einer kompakten Grundfläche holen wir von Mercedes möglichst viel Platz für die Fahrgäste heraus. Im Gegensatz zu den sonst zusammengekniffenen Scheinwerfern sind die Leuchten quadratisch und das gibt dem Benz eigentlich ein sympathisches Gesicht.

Bleiben wir gleich beim Thema Platz. Der Kofferraum bietet ein Laderaumvolumen zwischen 565 und 1.800 Liter. Das ist erfreulich gut und wirklich erstaunlich ist das üppige Platzangebot auf den Fondsitzen. Zudem lassen sich die Rücksitze in der Länge verschieben und die Lehne verstellen. Wer mag, kann den GLB auch noch mit zwei zusätzlichen Sitzen bestellen und ihn zum Siebensitzer machen. Das hatte unser Testkandidat nicht an Bord, konnten wir somit nicht ausprobieren (Mercedes sagt, dass sie für Personen bis 1,68 Meter Körpergröße taugen).

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Nach dem Einsteigen wird man mit der aktuellen Cockpitgestaltung des Hauses Mercedes konfrontiert, dem Widescreen-Cockpit, wo Anzeigen für den Fahrer und Infotainment-Anzeigen scheinbar in einem durchgehenden Schirm dargestellt werden. MBUX heißt das System und um durch die diversen Menüs und Funktionen zu surfen, hat der Fahrer gleich mehrere Möglichkeiten. Entweder am Touchscreen direkt hintappen oder über ein Touchpad, das zwischen den Sitzen angebracht ist, den Menüpunkt auswählen und dann anklicken oder über „Daumen-Pads“ im Lenkrad die Menüpunkte wählen oder Hey, Mercedes! rufen und dem Auto etwas anschaffen. Irgendwie funktioniert alles problemlos und es sollte jeder den Modus finden, der ihm behagt.

 

Augmented Reality

Die Darstellung ist fein und in Sachen Navigation beherrscht der GLB nun eine Augmented-Reality-Darstellung. Was ist das? Folgt man einer Route, aktiviert sich bei neuralgischen Stellen die Frontkamera und zeigt einem in Echtdarstellung mittels Pfeil, wo man abbiegen muss. Bei Kreisverkehren mit mehreren Möglichkeiten, die falsche Ausfahrt zu erwischen, ist das schon hilfreich.

Wir sind den GLB als 250 4matic gefahren und abgesehen vom wilden AMG ist das die stärkste Motorisierung für den GLB. 250 heißt in diesem Fall 2 Liter Benziner mit Turbounterstützung und 224 PS. Die Kraft wird mittels Allrad auf die Straße gebracht und die Schaltarbeit übernimmt serienmäßig ein 8-Gang-DCT-Getriebe. Das harmoniert im GLB im Prinzip alles wunderbar miteinander und an den Fahrleistungen gibt es nichts zu bemängeln. Trotzdem schlägt man mit dem GLB lieber eine entspannte Gangart an, zumal der Motor kurz vor Erreichen des Drehzahllimits ein wenig blechern und angestrengt klingt.

Mercedes traut den GLB-Kunden auch in Sachen Gelände einiges zu. Alle 4matic-Modelle kommen von Haus aus mit Offroad-Technik-Paket samt Offroad-Modus, der die Kraftverteilung des Allradantriebs auf 50:50 fixiert.

Der GLB kostet als 250 4matic ab 52.610 €. Dazu gibt’s Pakete mit diversen Goodies. Wer das volldigitale Instrumenten-Display haben will, kann das beispielsweise über das Premium-Paket bekommen, die Augmented-Reality-Darstellung fürs Navi kostet auch extra (ist aber mit 260 Euro wohlfeil).

Antrieb
4-Zylinder-Benziner mit Turboaufladung, Hubraum: 1.991 224 PS/165 kW, max. Drehmoment 350 Nm bei 1.800– 4.000/min; 8-Gang-Automatik-Doppelkupplungsgetriebe; Allradantrieb. 

0–100 km/h in  6,9 Sekunden, Spitze 236 km/h

Maße
Länge x Breite x Höhe 4.634 x 1.834 x 1.658 mm;  Kofferraumvolumen: 565– 1.800 Liter

Verbrauch
Normverbrauch 
7,3 l/100 km 
165–169 g /km; 
Testverbrauch: 8,5 l

Preis
ab 52.610 €