Motor/Tests

Dacia Jogger im Test: Was kann der billigste Siebensitzer?

Sterne sind mächtig. Das ist nicht im astrologischen Sinn gemeint. Es geht um Bewertungen, und zwar solche, die entscheiden, ob man ein Auto kauft oder nicht. Oder wer will seine Kinder in ein Auto setzen, das nur einen Stern beim offiziellen NCAP-Crash-Test bekommen hat? Wohl die wenigsten. Nur ist es so: Einen Unfall will man mit keinem Auto haben, auch nicht mit einem großen SUV, der auf der Sterneskala von Gerda Rogers ganz oben steht. 

 

 

Ein Stern, weil kaum Assistenten eingebaut sind

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Unfälle zu vermeiden, liegt in der Hand der Lenker. Doch manchmal sind diese  nicht ganz bei der Sache, sind abgelenkt durch    Displays, die  bimmeln und zucken,   irgendeine Avatarenstimme, die  ungefragt eine Nachricht vorliest oder so etwas Irdischem  wie Kinder, die weinen.   Ob Assistenten tatsächlich hilfreich sind oder einfach nur nerven, ist eine Frage ihrer Intensität.  Beim Jogger kann wenig nerven, denn er hat einfach kaum welche. Er   hat natürlich  jene Assistenzsysteme, die für neuzugelassene Autos  seit Mitte des Jahres 2022 gesetzlich vorgeschrieben sind, wie den  Notbremsassistenten  oder den Toter-Winkel-Warner. Hingegen sucht man zum Beispiel  den Spurhalteassistent, den Notbremsassistent für Fußgehende und Radfahrende, 360-Grad-Kamera,  adaptiven Tempomat  beim Jogger vergebens. 

Die dritte Sitzreihe

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Außerdem hat der Dacia Jogger optional zwar eine dritte Sitzreihe, dort jedoch keine Gurterinnerung. Ja, es gab auch mal  eine Zeit, in der man sich nicht anschnallen musste. Aber aus dieser Zeit sind wir, bei aller Liebe zur Eigenverantwortung, zum Glück raus. 

Es  wäre vermessen, von einem Auto, das in der absoluten Topausstattung knapp mehr als  20.000 Euro kostet, dieselbe Darbietung  zu erwarten wie von einem Luxusschlitten. Irgendwo muss sich der Preisunterschied ja manifestieren. Am liebsten in  der Leistung, in den Materialien, dem Design und so weiter. Weniger gern  in Sicherheitsbelangen. Die dürften eigentlich kein Preisschild haben. Denn es gibt genügend Menschen, die ihr Geld anders zusammenhalten müssen, als in ein teures Auto zu investieren. 

 

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Darf man ein Auto, das im Crashtest 2022  schlecht  bewertet wird, nun kaufen, wenn man seine Familie liebt? Ja, klar, denn es ist für die Straße zugelassen. Und ziemlich sicher sicherer, als so manches Gefährt älteren Jahrgangs, das sich hier tummelt. Im Durchschnitt sind die Autos auf Österreichs Straßen  8,3  Jahre alt. 

Wie er sich fährt

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Fahren lässt sich der Dacia Jogger jedenfalls ganz gut.  Er macht, was man will, auch wenn die  Lenkung etwas schwammig ist, das Lenkrad speckig, die Sitze zu weich, um von Wien bis Tirol ohne Rückenschmerzen zu kommen.  Doch man kann bis zu sechs Menschen mitnehmen, oder Unmengen in den Kofferraum schieben. Man ist nicht sauer, wenn der Sitzbezug angepatzt ist. Man weint nicht, wenn ein Kratzer in der Karosserie ist oder ein Lamperl kaputt  ist und der Tausch so viel kosten würde wie ein  neuer  Jogger. 

Und: Der Dacia  Jogger fördert Rücksicht. Das Bewusstsein, ein Auto zu fahren, das einem großen, schweren SUV unterlegen wäre,  lässt defensiver fahren. Dadurch, dass man das  Außen mehr wahrnehmen muss, ist man irgendwie auch mehr Teil des großen ganzen Verkehrsuniversums.  Auch schön.