Motor/Tests

Dacia Jogger Hybrid 140: Ein Familienvan, der vieles kann

Er ist Hochdachkombi, Kastenwagen und Minivan zugleich, punktet mit bis zu sieben Sitzen und viel Platz im Innenraum und ist jetzt auch als Hybrid zu haben. Dacia macht mit dem Jogger viel richtig, jetzt wird die Motorenpalette um den Hybrid erweitert. Treu bleibt man der Preisgestaltung: kein Auto auf dem Markt ist günstiger, schon gar kein Familienwagen, der Kinder, Hund und Gepäck so souverän packt. Und, um ehrlich zu sein: Die Abstriche, die der Dacia-Kampfpreis vermuten lässt, sind so logisch wie verkraftbar.

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Angenehm reduziert

Für einen konkurrenzlos günstigen Preis – der Hybrid 140 beginnt bei 24.890 Euro – bekommt der Kunde einen sehr praktischen Kompaktvan ohne viel Schnörkeleien. Beim Reinsetzen erlebt man einen erfrischenden Aha-Effekt. Sind manche Auto übertechnisiert und haben zu viele Touchpads, Hebel, Aufschriften und Hochglanzelemente, findet sich im Dacia das Wesentliche: Ein übersichtliches Lenkrad und ein Armaturenbrett, das aufgeräumt wirkt. Da ist viel Plastik, aber es ist schön in Szene gesetzt. Den Vorteil von matten Oberflächen, auf denen Fingerabdrücke und Staub nicht sofort sichtbar sind, schätzen vor allem Familienmenschen. Mittig befindet sich ein nicht allzu großer Bildschirm. Mit einem Minus: Die Software wirkt veraltet, das Navi und die Telefonanbindung funktionieren, sind aber auf Basisfunktionen reduziert.

Die Hybrid-Diva

Die opulenten Platzverhältnisse und das leichte Einsteigen (nicht SUV, also normale Einstiegshöhe) sind ein Plus. Das Fahrwerk wirkt ausgewogen, LED-Scheinwerfer leuchten den Weg und das Auto hat mit 140 PS ausreichend Kraft. Das Mild-Hybridsystem (nicht anstecken, das Auto lädt sich selbst) kombiniert einen 94 PS 1,6-Liter-Vierzylinderbenziner mit zwei Elektromotoren (49 PS für das Getriebe und 20 PS für den Starter). Gestartet wird im Elektromodus, irgendwann springt dann der Verbrenner an und arbeitet mit dem Elektromotor gemeinsam. Wer ambitioniert das Gaspedal drückt, kann das System schon mal überfordern: Dann schaltet der Dacia gerade bei niedrigen Geschwindigkeiten zwischen Elektro- und Verbrennerfahren wild hin und her. Eine Diva, die sanftes Beschleunigen braucht. Vor allem im B-Modus mit stärkerer Rekuperation wird der Akku laufend geladen. Im Stadtverkehr legt der Jogger so größere Strecken elektrisch zurück. Aber auch über Land und selbst auf der Autobahn waren wir immer mal wieder kurz elektrisch unterwegs.

Der Verbrauch liegt in der Praxis im Schnitt bei fünf Liter (Vergleich: der 110 PS Benziner offiziell bei 6–7 Liter) – ob sich die Mehrkosten für den Hybrid lohnen, ist fraglich.

Sonst hat der Dacia in der Expression-Variante gute Extras: Klimaautomatik, elektrische Fensterheber, verstellbares Lenkrad, Totwinkelwarner, und Rückfahrkamera sind an Bord. Spurhalter, Verkehrszeichenerkenner, Head-up-Display, adaptiver Tempomat fehlen jedoch.