Motor

Muss der Hund im Auto angeschnallt werden?

Hunde sind treue Begleiter durch alle Lebenslagen und daher auch im Auto oft mit dabei. Für die Besitzer tun sich damit Fragen zum Tiertransport im Fahrzeug auf. Muss der Hund in eine Box? Reicht es, wenn er angeleint ist? Oder darf er gar auf dem Beifahrersitz Platz nehmen?

„Aus rechtlicher Sicht gelten Haustiere, dementsprechend auch Hunde, sehr tierunfreundlich als Sachen. Daher sind für die Beförderung im PKW die Bestimmungen aus dem Kraftfahrgesetz zur Beladung und zur Ladungssicherung zu beachten und anzuwenden, also § 101 KFG“, erklärt Verena Pronebner, beim ÖAMTC für Rechtsdienste zuständig.

 

 

Allerdings: Im Gesetzestext selbst finden sich keine detaillierten Bestimmungen, welche Absicherung für welches Tier verwendet werden muss. Die Sicherung muss also individuell an Größe und Art des Tieres angepasst werden. Pronebner: „Im Wesentlichen geht es darum, dass der Lenker oder die Lenkerin nicht bei der Fahrt gestört oder beeinträchtigt werden, also die Verkehrssicherheit gegeben ist, und die Ladung sicher verwahrt ist."

Klingt einfach, hat aber seine Tücken. Pronebner: „Da sich der Strafrahmen im entsprechenden Gesetz erhöht hat, sind bei Mitführen nicht korrekt gesicherter Tiere im Fahrzeug - theoretisch - Strafen bis 10.000 Euro möglich."
Doch nicht nur die Angst vor einer Geldstrafe spricht dafür, Hunde gut gesichert im Auto mitzuführen: Der Mobilitätsclub und seine Partner haben in Tests gezeigt, wie gefährlich falsche oder fehlende Sicherung ist: Kommt es zu einem Unfall, Brems- oder Ausweichmanöver, wird das Tier mit großer Energie durch den PKW geschleudert und kann sowohl selbst verletzt werden als auch die Insassen gefährden. Außerdem kann ein nicht gesicherter Hund unter Schock mit aggressivem Verhalten reagieren und so für Ersthelfer und Rettungskräfte zum Problem werden.

 

Besonders ungeeignet für Hunde ist der Beifahrersitz: Im Test flog der Hunde-Dummy bei einem plötzlichen Ausweichmanöver auf den Schoß des Fahrers und verklemmte sich mit dem Kopf zwischen Lenkrad und Beinen. Im realen Straßenverkehr wäre wohl ein Unfall die kaum vermeidbare Folge gewesen.

Platziert auf der Rücksitzbank führte ein plötzliches Ausweichen im Test dazu, dass der Dummy heftig an beiden Türen des Fahrzeugs anschlug, was für ein echtes Tier ein hohes Verletzungsrisiko bedeuten würde. Beim plötzlichen Bremsen wurde der Hunde-Dummy nach vorne geschleudert und schob bei voller Fahrt den Automatikhebel in die Position "P". Schaden am Fahrzeug wie auch an Mensch und Tier sind dann beinahe unvermeidbar.

Böse kann es selbst dann enden, wenn der Hund ungesichert im Kofferraum transportiert wird: Zwar ist das Verletzungsrisiko für die Insassen etwas geringer, da der Hund in der Regel durch die Rücksitzlehne gehalten wird. Der Hund selbst kann sich aber schwer verletzten, wenn er bei einem unvorhergesehenen Ausweich- oder Bremsmanöver an die Seitenwände oder Rückenlehne prallt.