Professor Ferdinand Porsche Preis für Lkw-Außenspiegelersatz
Von Maria Brandl
Der aktuelle Professor Ferdinand Porsche Preis der TU Wien ging an Prof. Uwe Baake, Leiter Produktentwicklung Mercedes-Benz Lkw und Werner Lang, Geschäftsführer Mekra Lang GmbH & Co. KG. Sie wurden für die Entwicklung eines kamerabasierten Rückspiegelsystems für Lkw ausgezeichnet, das den bisherigen Außenspiegel ersetzt.
Dieses „Mirror Cam“-Systems ist bereits in Serie und wird beim Mercedes-Lkw Actros verbaut. Damit soll der Lenker auf zwei elektronischen Displays im Innenraum eine bessere Rundumsicht als bisher erhalten. Diese soll vor allem die Sicherheit beim Rangieren und Abbiegen erhöhen. Gleichzeitig senkt, so der Laudator Prof. Bernhard Geringer von der TU bei der Preisverleihung, dieses System dank der besseren Aerodynamik den Kraftstoffverbrauch der Lkw um bis zu 2 %.
Das System soll laut Geringer mindestens so ausfallsicher wie die bisherigen Außenspiegel sein und auch bei widrigen Verhältnissen (Schnee, Regen, Nebel) problemlos funktionieren. Die verwendete Kamera sei wesentlich sensitiver als das menschliche Auge, die Blendung werde komplett eliminiert, war einem Werbefilm zu entnehmen.
Die beiden Preisträger konnten den mit 50.000 Euro dotierten Preis nicht persönlich übernehmen. Die entsandten Stellvertreter, Stefan Kramb von Daimler und Jan Snel von Mekra Lang, erwiesen sich in ihren kurzen Dankesreden als die eigentlichen Entwicklungsleiter des ausgezeichneten Systems. Mit der Entwicklung dieses „Spiegelersatzes“ sei bereits 2010 begonnen worden, so Snel. Dabei hätten sich technische Herausforderungen ergeben, die man sich „vorher gar nicht erdenken konnte.“ Auch Kramb sprach von „einem Gang über den Jakobsweg“.
Übergeben wurde der Preis von Prof. Sabine Seidler, Rektorin der TU Wien, Wolfgang Porsche, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Porsche AG, und Hans Michel Piech, Mitglied des Aufsichtsrats der Porsche AG. Das Preisgeld wird einer wohltätigen Organisation in Deutschland gespendet.