Motor

Porsche: „Die Brennstoffzelle ist nicht dynamisch genug“

Der Mann hat die Zukunft von Porsche im Blick. Nicht nur die unmittelbare der kommenden Modell-Generationen. Auch wenn ein spezielles Detail davon viele Kunden derzeit vornehmlich interessiert.

Daher klären wir im Gespräch mit Porsche Entwicklungsvorstand Michael Steiner zunächst den pragmatischen Teil. Ja, die nächste Generation des meistverkauften Modells der Marke, des Macan, wird es nur mehr mit rein elektrischem Antrieb geben. Und er wird wie der aktuelle Taycan über eine 800-Volt-Architektur verfügen. Aber: Das aktuelle Modell mit dem Benziner unter der Haube wird noch bis zu 2 Jahre lang parallel mit dem Elektro-Macan auf dem Markt bleiben.

Und um auch gleich noch einen anderen wichtigen Teil der Porsche-Fans zu beruhigen: Der 911er – obwohl aktuell technisch schon auf eine Plug-in-Lösung vorbereitet – wird laut Steiner „das letzte Modell von Porsche sein, das elektrifiziert werden wird.“

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Wer da etwas gesunde Skepsis über den grassierenden Elektroauto-Hype heraushören sollte, liegt nicht ganz falsch. Trotz des großen Erfolges des ersten batterie-elektrischen Serien-Porsche Taycan, regiert beim Techniker Steiner der Realismus. Und der sagt ihm, dass man alleine mit Batterien als Kraftspender für E-Motoren nicht das Auslangen finden wird. Schon gar nicht, wenn man einerseits weiterhin alltagstaugliche Sportwagen bauen und anderseits auch die in Kundenhänden befindliche Bestandsflotte umweltverträglicher machen will.

Will man beide Ziele erreichen, führt für Michael Steiner kein Weg an E-Fuels vorbei. Unter diesem Begriff werden Kraftstoffe subsumiert, die mittels Strom aus Wasser und CO2 hergestellt werden. Kommt der Strom für die Produktion aus erneuerbaren Quellen und das CO2 aus der Atmosphäre, können herkömmliche Verbrennungsmotoren damit klimaneutral betrieben werden.

Für Steiner sind E-Fuels „eine zusätzliche Energie-Strategie zu Verbrennern, Plug-in-Hybriden und batterie-elektrischen Antrieben.“

Mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen sind für ihn „nicht die erste Wahl, weil das Package zu groß und zu schwer ist.“ Entscheidender Nachsatz: „Und dieser Antrieb ist auch nicht dynamisch genug für Porsche.“

Apropos dynamisch: Für den Motorsport sieht Steiner daher „keine Alternative zu E-Fuels in der Zukunft“.

Erste Pilotanlagen für die Herstellung von E-Fuels sollen in 2 bis 3 Jahren fertig sein. Erste Zapfsäulen damit an den Tankstellen hält Steiner in 10 Jahren für möglich.