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Zigaretten im Reserverad, Kanarienvögel im Kofferraum: Wie in Fahrzeugen geschmuggelt wird

Das Zollamt Österreich (ZAÖ) legt die Zahlen für das erste Halbjahr 2024 vor. Die aktuell 1.597 Zöllnerinnen und Zöllnern führten in Summe 332.391 Kontrollen durch. Auch auf Österreichs Straßen. Denn geschmuggelt wird auch weiterhin in Fahrzeugen. 

Hier die kuriosesten Fälle:

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Mit 1.467 Aufgriffen verzeichnete das ZAÖ ein Plus von rund 18 % bei  Tabakwarenaufgriffen. Diese Aufgriffe gelangen vor allem bei mobilen Kontrollen im Straßenverkehr und am Flughafen Wien.

Zigaretten in der Stoßstange

So schmuggelte Anfang Jänner ein 34-jähriger Bulgare 20.200 Zigaretten auf der Autobahn A8. Bei der Überprüfung des Anhängers entdeckten die Zöllnerinnen und Zöllner die Tabakwaren versteckt unter der Ladefläche. 

Ebenfalls aus Bulgarien stammte ein PKW mit 10.400 Zigaretten im Reserverad und in der hinteren Stoßstange, den die Beamtinnen und Beamten des ZAÖ Mitte Mai auf der A4 aufhielten. Die fünf Bulgaren gaben an, auf dem Weg in die Niederlande zu sein. 

Am Verkehrskontrollplatz Ilztal führte das ZAÖ eine mobile Kontrolle bei einem rumänischen Fahrzeug durch. Der 36-jährige Fahrer schmuggelte im Laderaum 126 Kilogramm Wasserpfeifentabak. Zollpapiere oder Verbrauchssteuerdokumente konnte er dafür keine vorweisen.  

In allen Fällen wurden die jeweiligen Tabakwaren beschlagnahmt und ein Finanzstrafverfahren gegen die beteiligten Personen eingeleitet. 

Leichter Rückgang bei Suchtmittelaufgriffen

Im Bereich Suchtmittel verringerten sich die gemachten Aufgriffe um 14 % auf 701 bei ca. gleichbleibender Menge an sichergestellten Suchtmitteln. Bei einer mobilen Kontrolle im Straßenverkehr auf der S16 in Arlberg stellten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zollamts mithilfe eines Suchtmittelspürhundes 500 Gramm Cannabiskraut und 180 Gramm Cannabisöl bei einem 38-Jährigen Ungarn fest. 

Zusätzlich befanden sich in seinem Auto mehrere geöffnete Briefe, die der Mann im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit bei einem Postunternehmen entwendet hatte. Er stand vermutlich unter Suchtmitteleinfluss und wurde gemeinsam mit dem sichergestellten Cannabis der Polizei übergeben.

Massiver Anstieg bei Bargeldaufgriffen

Die Aufgriffe im Rahmen der Cash Control, also der Kontrolle von Bargeldbewegungen, haben sich sogar fast verdoppelt, mit einem Anstieg um 86,5 % von 37 auf 69 Fälle. Einige Beispiele illustrieren diesen Anstieg:

Der kurioseste Fall: Ende Juni fanden Zöllnerinnen und Zöllner in Niederösterreich in einem verdächtigen Paket einen Teddybären, in den 21.000 Euro an Bargeld eingenäht waren. Vom Versender wurde eine Offenlegungserklärung eingefordert, das Bargeld wurde vorläufig sichergestellt. 

Kanarienvögle im  Laderaum, verbotene Waffen im PKS

Die sonstigen Aufgriffsmeldungen, das sind alle Aufgriffe, die nicht unter Suchtgift, Artenschutz, Tabakwaren, Produktpiraterie und Cash Control fallen, stiegen um rund 22 % auf 11.156. Hier zeigt sich, dass der Zoll mit den verschiedensten Schmuggelwaren bzw. illegalem Warenhandel zu tun hat:

Ende Februar unterzogen die Zöllnerinnen und Zöllner auf der A4 in Bruck an der Leitha einen bulgarischen Transporter einer Kontrolle. Auf dessen Rückbank und im Laderaum befanden sich mehrere Käfige mit Vögeln. Die beiden bulgarischen Männer, die im Transporter in die Niederlande unterwegs waren, legten Papiere vor, aus denen hervorging, dass sich im Auto 62 Kanarienvögel, 186 Tauben und zwei Hühner aus Bulgarien befanden. 

Die Käfige waren nicht gesichert und die Vögel waren in den Käfigen teilweise eng zusammengepfercht. Die Tiere wurden der Amtstierärztin übergeben. 

Bei einer Kontrolle am Grenzübergang zu Tschechien in Weigetschlag Anfang Juni fanden die Zöllnerinnen und Zöllner bei einem 30-jährigen Österreicher ein ungewöhnliches Werkzeug. Der Mann hatte einen scharf geschliffenen Spaten bei sich, in dessen Griffstück außerdem ein Messer versteckt war. Die vermutlich verbotene Waffe wurde beschlagnahmt und der Polizei übergeben. 

Ebenfalls aus Bulgarien stammte ein Yorkshire-Terrier-Welpe, den die Zöllnerinnen und Zöllner Anfang Februar bei einer risikoorientierten Kontrolle in Suben entdeckten. Der 35-tährige Fahrer aus Bulgarien transportierte den Welpen in einer Transportbox nach Deutschland. Das Tier hatte zwar einen Impfpass, aber keinen Mikrochip, der ausgelesen werden konnte. Es erfolgte eine Anzeige nach dem Tierseuchenrecht.