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Neue Schalldämmung sorgt für weniger Verkehrslärm und weniger Verbrauch

Eigentlich entwickelten O’Carroll und Togher einen Kopfhörer. Doch bald stellte sich heraus: Die wirkliche Entdeckung war das dafür verwendete neuartige Verbundmaterial. Schnell erkannten die Forscherinnen, dass ihr Material sehr flexibel anpassbar ist und auch in Maschinen integriert werden kann, um deren Geräuschemissionen zu mindern. Denn es ist dünn, leicht, kostengünstig und folglich vielseitig einsetzbar – Nachfrage kommt von der Autoindustrie bis zur Raumfahrt. Ein Vorteil des Materials „SoundBounce“ liegt darin, dass es dünner ist als die Stoffe, die bei der herkömmlichen Schalldämmung verwendet werden. Das macht es für Autobauer interessant:  Denn eine weniger dicke Schalldämmung macht Fahrzeuge leichter und sorgt somit für weniger Kraftstoffverbauch. Weniger Verkehrslärm und weniger Verbauch - ein Hoffnungsschimmer für die Zukunft. Die Forscherinnen durften sich daher soeben über den Europäischen Erfinderpreise in der Sparte KMU freuen.

Die Zusammenarbeit der beiden Forscherinnen begann früh - und fernab der Autoindustrie: O’Carroll und Togher lernten sich im Alter von 15 Jahren in der Schule kennen. Sie teilten die Leidenschaft für Musik und überlegten gemeinsam, was sie für ihr durch zu viel laute Musik in Mitleidenschaft gezogenes Gehör tun könnten. So entwickelten sie eine Klangtherapie zur Behandlung von Tinnitus, die es schließlich auf die BT Young Scientist and Technology Exhibition – Irlands größte Wissenschaftsmesse – schaffte. Zunächst hatten sie gar nicht daran gedacht, aus diesem Projekt eine Geschäftsidee zu machen. Aber aufgrund der riesigen Nachfrage entwickelten sie mit Unterstützung einer lokalen Agentur eine Plattform, über die man auf ihre Klangtherapie zugreifen konnte. Rückmeldungen von ersten Kunden ihrer Klangtherapie machten ihnen bewusst, wie groß der schädliche Einfluss von Lärm tatsächlich ist. Das brachte sie dazu, SoundBounce zu entwickeln – ein hochmodernes Material zur Schalldämmung. In den folgenden Jahren gelang es ihnen, 3,7 Millionen Euro einzuwerben, um die neue Erfindung vermarkten zu können.

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Mittlerweile haben Togher und O’Carroll ein grösseres Team aufgebaut. O’Carroll sagt "Vertrauen ist das Entscheidende in jeder erfolgreichen Beziehung, im Geschäftsleben wie im Privatleben. Ich vertraue Rhona voll und ganz, sowohl in ihrem unerschütterlichen Engagement für den Erfolg unseres Unternehmens als auch in unserer Freundschaft. Das ist die Grundlage, auf der alles andere aufbaut."