Motor/News

VW ID.3: Er will der Golf unter den E-Autos werden

Der Wirbel, den VW seit Monaten um das kommende Elektroauto macht, hat seine Wirkung offenbar nicht verfehlt. Mit dem ID.3 hat man auf den Straßen in Wien und Umgebung mehr Aufmerksamkeit als mit einem Supersportwagen im Gangsterrapper-Trimm und lässt man das Fenster offen, wird man auch mit der einen oder anderen Frage konfrontiert.

Der ID.3 ist also der erste VW, der von vornherein als reines Elektroauto konzipiert wurde und basiert auf dem Modularen E-Antriebsbaukasten des VW-Konzerns. Wir fahren den ID.3 bei unserem ersten Kennenlernen als 1st Edition mit einer Batterie mit 58 kWh Speicherkapazität und einem 150 kW starken Elektromotor. Das sollte für eine Reichweite von knapp über 400 Kilometer (nach WLTP) reichen.

Alle Inhalte anzeigen

Erster Eindruck im Innenraum: Reichlich Platz, mehr als man in einem 4,26 Meter langen Auto vermuten würde. Auch hat man viel Hartplastik für den Instrumententräger verbaut. Schalter und Knöpfe finden sich fast keine mehr. Klar, vieles wird über den Touchscreen in der Mitte gesteuert und diesbezüglich ist man dem Bedienkonzept des Golf VIII sehr ähnlich. Auch die Lautstärkeregelung über Slider hat auch der Golf. Sonst kann man Funktionen über Tasten im Lenkrad anwählen oder man nutzt die Sprachsteuerung. „Hallo Ei-di!“ – so will der Wolfsburger angesprochen werden. Dann kann man entsprechende Kommandos für Navi, Klima, Radio, etc. aussprechen und das funktioniert auch gut.

Bei der Einweisung wurde uns auch vorgeführt, dass der ID.3 auch einen Witz erzählen kann (ist aber immer derselbe). Also, wenn man dem ID sagt, er möge einen Witz vortragen, entschuldigt er sich, dass ihm seine Entwickler dies nicht beigebracht hätten, aber er versucht es einmal und dann kommt dieser Witz:

Was essen Autos am liebsten? Parkplätzchen!

VW ID.3, wenn er Witze erzählt

Fahren

Einmal in Fahrt fährt sich der ID.3 so, wie man es von einem Elektroauto erwartet. Man gleitet lautlos vom Fleck und wenn man das Fahrpedal voll durchtritt, sprintet der VW auch heftig los. Startknopf drücken ist eigentlich nicht notwendig, es reicht, wenn man aufs Bremspedal steigt und der VW ist fahrbereit. Die Stufen (D, R, N, B) werden durch Dreh an einem designermäßig integrierten Regler rechts vor einem angewählt (mit aktiviert man eine noch stärkere Rekuperation und kann sich das Bremsen oft sparen – wie man es von anderen Elektroautos kennt).

Am Fahren an sich gibt es nichts auszusetzen, die Lenkung ist exakt genug und auch das Fahrwerk hält den Wolfsburger fein auf der Straße – auch wenn es flotter geht. Der Motor sitzt hinten und der Antrieb erfolgt über die Hinterräder (ja, so war das auch beim seligen Käfer). Leichtgewicht ist das Elektroauto, trotz Leichtbaumaßnahmen an allen Ecken und Enden nicht, und kommt auf 1,8 Tonnen.

Was kostet der ID.3? Die Serienversion des aktuell verfügbaren ID.3 als Pro Performance beginnt bei 34.090 Euro. VW bietet den ID.3 mit vorkonfigurierten Ausstattungspaketen an, die Pro, Life, Style, Business, Family, Tech und Max heißen. Bei Auslieferung im Dezember ist ein kostenloses Software-Update für die beiden ausstehenden Digitalfunktionen AppConnect und den Fernbereich des Augmented-Reality Head-up Displays (letzteres bei den Modellen „Tech“ und „Max“) ab dem ersten Quartal 2021 inklusive. Wird das Fahrzeug im ersten Quartal 2021 ausgeliefert, sind alle Updates schon drauf.

Akkus
58 kWh ist die Speicherkapazität des Akkus im Pro Performance, drüber rangiert der Pro S mit 77-kWh-Akku. Anfang nächsten Jahres kommt der ID.3 Pure mit 45 kWh-Akku.

Markteinführung
Die ersten Autos der 1st Edition werden schon  ausgeliefert. Die ersten Serienfahrzeuge des ID.3 (seit August bestellbar) kommen ab November.

Preise
Der Pro Performance kostet ab 34.090 Euro, der Pro S ab 39.190 Euro. Ein Basismodell soll für unter 30.000 Euro zu haben sein.