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Škoda-Österreich-Chef: Qualität, Preis, Firmenkunden - warum es derzeit gut läuft

Škoda ist trotz Turbulenzen in der Autobranche gut unterwegs. Anlässlich der Weltpremiere des SUV Škoda Kodiaq in Berlin sprach motor.at mit dem Österreich-Chef Markus Stifter, woher der Erfolg kommt.

KURIER: Škoda ist eine der ältesten Automarken - und mittlerweile für viele der Inbegriff von Preis-Leistung. Wie viel Arbeit steckt hinter dem Aufbau - und dem Erhalt - einer solchen Marke?
Markus Stifter: Viel. Und das ist eigentlich wirklich unsere Tagesarbeit. Zum Thema Wert - Preis: Da ist man jeden Tag gefordert, denn der Markt gibt Feedback. Sind Kunden auch nach längerer Laufzeit begeistert, ist es natürlich leichter. Aber wir legen wirklich großes Augenmerk auf das Thema.
Sowie auf unser zweites großes Thema: Simply Clever. Nette Features, die aber kein Modegag sind. Sondern wirklich nützliche Dinge, die der normale Autofahrer braucht, um sich gut fortbewegen zu können und die trotzdem die Geldbörse nicht zu sehr belasten. Der Tickethalter etwa - das ist so quasi das Urgestein der Idee. Weil Parkscheine fliegen herum. Oder Fensterrollos und Kantenschoner im Kids Package. Das kommt bei den Kunden an. Weil es praktisch ist. 

Der gebürtige Salzburger Markus Stifter (56) ist seit 1982 in der Porsche Austria tätig. Er begann als Bürokaufmannlehrling und arbeitete als Neuwagen-Disponent und Produktmanager ehe er 1995 als Neuwagen-Dispoleiter zu Škoda Österreich (damals Intercar) wechselte. 2005 avancierte Markus Stifter zum Vertriebsleiter und verantwortete bis dato auch die Neuwagendisposition und Absatzplanung der Marke Škoda in Österreich. Markus Stifter hat seit seinem Wechsel vor 27 Jahren zu Škoda gemeinsam mit Max Egger die Erfolgsgeschichte der Traditionsmarke mitgeschrieben und Škoda als souveräne Nr. 2 am österreichischen Automarkt positioniert. Im Februar übernahm Markus Stifter die Leitung der Marke Škoda in Österreich

Skoda gilt fast als „der“ Firmenwagen schlechthin - ist das ein Segment, auf das man aktiv hingearbeitet hat? Und: Hat man das Segment auch im Sinne der E-Mobilität im Blick?
Das ist eher mehr auf dem Weg der Marke passiert. Die Autos waren von Beginn an für Privatgebrauch gedacht. Aber mit dem Auftreten des Octavia haben wir uns im Firmenkundensegment automatisch etabliert. Der Octavia hat einfach in die Zeit gepasst. Er ist seit einigen Jahren das beliebteste Firmenauto der Österreicher, dann kam der Superb, der Kodiaq - und für Elektro der Enyaq. Es ist natürlich ein Wandel hin zu Elektro, aber in diesen Preisklassen ist der Firmenkunde weiterhin eher zuhause.
 
Wie sieht es derzeit mit den Lieferzeiten aus? Hier gab es ja zwischenzeitlich Probleme.
Da haben wir gute Nachrichten: Die Lieferkettenthematik hat sich zu Mitte des Jahres normalisiert. Quer durch die Palette liegen wir bei vier Monaten Lieferzeit bei Neubestellungen.
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Die bei Familien früher beliebten Vans sind derzeit out - in Berlin präsentierte man gerade die zweite Generation des Kodiaq, der auch als Siebensitzer zu haben ist. Will man hier besonders Familien ansprechen?
Gerade beim Kodiaq haben wir drei Gruppen im Auge: Erstens die KMU. Der Kodiaq ist ein Chefauto, aber ein vernünftiges, wo Preis und Wert stimmen. Dann ja, die Familien, die ein grösseres Auto brauchen. Das ist nicht immer der sechste oder siebente Platz, aber man braucht vielleicht eine Hundebox oder Platz für das berühmte Golfbag. Dritter Bereich ist die Nutzung bei der Polizei und Bundesheer. Das Fahrzeug hat einen Grundcharakter, der hier passt.
 
Wie lange hält der SUV-Trend sich noch?
Interessant ist: Als wir unseren ersten SUV brachten, den Yeti, da haben wir plötzlich die Frauen gewonnen. Das machte ihn erfolgreich.
 
Warum die Frauen?

Weil man höher sitzt, ein Sicherheitsgefühl hat. Und ein SUV ist auch ein bisschen schicker. Ich würde sagen, der SUV Trend ist immer noch ungebrochen.

Der neue Kodiaq bietet wie gesagt mehr Platz in der 3. Reihe - und er ist überhaupt einer der wenigen Siebensitzer am Markt. Wird das nachgefragt?
Ja, es gibt wenige Modelle, die das bieten. Wir haben da den europäischen Markt im Blick. In Österreich ist beim Kodiaq ein ein gutes Fünftel 7-Sitzer, aber in der EU fast 40 Prozent. 
 
Der neue Kodiaq bietet als neues Feature per Fernsteuerung selbst einparken zu können. Also ohne, dass man im Wagen sitzt. Wie kann man sich das vorstellen?
Dieses Feature kommt in einem Jahr. Und das wird interessant. Die Reichweite, mit der man es via Smartphone und App steuern kann, beträgt  fünf Meter. Einparken in dieser Grösse ist nun einmal schwierig. Wir folgen hier auch dem Trend zu den praktischen Helferlein. Im asiatischen Markt gibt es da viele Innovationen. Bei uns gibt es viele Sicherheitsstandards, und das ist auch gut so.